Vorwort
Subjekt ist noch nicht Prädikat
Endstation Sehnsucht: Vom Etwas, das fehlt
Freunde am Scheideweg
Utopie und Dystopie
Abschied von der Utopie?
Die dialektische Struktur der Selbstorganisation
Katalytische Beschleunigung und kristalline Ankunft: Zur Dynamik des Werdens
Depeschen ohne Hauptquartier: Die Natur in der Kritischen Theorie
Gestalten nach Maßgabe der Schönheit
Die Ästhetik des Noch-Nicht im Werk Ernst Blochs
Die Zukunft des irdischen Sozialprozesses. Kritische Fragen zur „Ontologie des Noch-Nicht-Seins“
„Beim Schreiben kommen die Erinnerungen an einen Mann, dessen Werk eine eigentümliche Vertikalität hat, trotz wie wegen des breiten Horizonts, der waagrechten Breite des Denkens – wie bei einem der auszog, das Wichtigste zu erfahren, zu erfahren auf dem Meer der Welttendenz und -latenz, das er früh erahnte. Das Vertikale: wie ein Blitz schlug etwas ein, senkrecht aus dem Gewölbe des Firmaments trifft er auf die ebene Erdfläche. Das Vertikale: erkundend, einem pendelnden Senkblei verwandt, das im Lot seinen Ort findet. Bloch dachte und begriff: das Denken beschrieb er, zitierend, mit einer waagrechten Armbewegung, das Begreifen indes mit einer raschen Abwärtsbewegung der Handkante. ,Gedanken zur politischen Philosophie Ernst Blochs sind Gedanken zur eigenen Heimat darin, sind Umkreisungen, Einkreisungen, Wanderfahrten, Erkundungen, Keime und Kristalle, geahnte Tore und antizipierte Ankunft, sind vor allem: Gespräche mit ihm. Dies mutet sehr persönlich an, wie auch der eingangs erwähnte einstimmende Kammerton – indes gehört dies zur Genese, zum Wärmestrom des Schreibens, zum verbindenden utopischen Bogen.“ (Jan Robert Bloch)
„Wer auch immer die Utopie verabschieden will – diese Frage wird den daran interessierten Prognostikern vom menschlichen Wesen des Menschen und von der Weltwirklichkeit aus der Hand genommen: sie beide erzeugen utopisches Denken. Mit dem Versiegen stalinistischer Herrschaft wird die Welt nicht frei von Armut und Hunger, Elend und Erniedrigung, Unrecht und Terror, Ausbeutung und Unterdrückung – sie wird somit erst recht nicht frei von der Utopie der Befreiung und des besseren Lebens. Aber auch ohne gesellschaftlichen Mißstand lassen sich jahrhundertealte utopische Träume – ob diesseitig oder jenseitig gerichtete – nicht per Dekret für beendet erklären. Diese Träume gehören der Menschheit und kommen immer wieder zum Vorschein: weder sie noch Beethovens 9. Sinfonie können zurückgenommen werden. Ende der Utopie wäre: Ende des Menschseins des Menschen.“ (Jan Robert Bloch