Inhaltsverzeichnis
Dagmar Heymann, Bärbel Mauß, Claudia Schuster, Astrid Venn
Vorwort
Claudia Schuster, Astrid Venn
Aus-Stellen. Frauen in der Sammlungs- und Ausstellungspraxis des Deutschen Technikmuseums
Bärbel Mauß, Dagmar Heymann
40 Jahre feministisch aktiv. Kongress Frauen in Naturwissenschaft und Technik
Helga Satzinger
40 Jahre Frauen in Naturwissenschaft und Technik – war da was?
Helene Götschel
40 Jahre Frauen in Naturwissenschaft und Technik (FiNuT) – Erfahrungsaustausch – Fachkongress – interdisziplinäres Netzwerk
Sigrid Schmitz
Genderlehre in Naturwissenschaft und Technik. Ein Podiumsbericht
Waltraud Ernst
Feministische Perspektiven in/auf/mit Naturwissenschaft und Technik
Ulrike Röhr
Geschlechterverhältnisse und Klima im Wandel. Erkenntnisse der feministischen Forschung und Potenziale internationaler Vereinbarungen
Smilla Ebeling
40 Jahre feministische Naturwissenschafts- und Technikforschung aus der Sicht der Akteur_innen
Eva Tulp
Industrie, Arbeit, Leben 4.0
Kira Stein, Afsar Soheila Sattari
MINT – eine Chance für geflüchtete Frauen und Migrantinnen. Bericht AG MINT Flucht/Migration – Frauen/Mädchen (MINT FM FM)
Inka Greusing
Die (Re)Produktion von Heteronormativität und männlicher Herrschaft im Gleichberechtigungsdiskurs in den Ingenieurwissenschaften
Sigrid Schmitz
Chancen und Grenzen des Gender-MINT-Dialogs
Corinna Bath
Technische Produkte und ingenieurwissenschaftliche Methoden verändern. Geschlechterforschung und Partizipationsansätze im Maschinenbau
Petra Lucht
Gender Studies in MINT. Das „Forschende Lernen und Lehren“ in Projektmodulen des Studienprogramms „Gender Pro MINT“ der TU Berlin
Dagmar Heymann, Claudia Leibrock
FiNuT – Wie geht es weiter?
Zu den Autorinnen* und Herausgeberinnen*
„In den Vorträgen richten die Referentinnen* den Blick zunächst auf die Geschichte von FiNuT, die zweite Frauenbewegung und die Situation von Ingenieurinnen im 20. Jahrhundert. Zum Abschluss des ersten Tages knüpfte ein Podiumsgespräch zur Situation von Genderlehre in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissen-schaft und Technik an die Gegenwart an. Am zweiten Tag widmeten sich die Teilnehmerinnen* in Arbeitsgruppen verschiedenen aktuellen und politisch relevanten Themen in Naturwissenschaft und Technik und kamen mit Forscherinnen* aus der aktuellen Genderforschung in MINT ins Gespräch. An beiden Tagen boten sich zahlreiche Möglichkeiten zum persönlichen Austausch. Dass hierbei vielfach auch Gespräche zwischen FiNuT-erfahrenen Frauen und 'Kongressneulingen' zustanden kamen, freut uns besonders. Es waren nicht zuletzt diese informellen Gespräche, die den ‚Blick zurück nach vorn‘ besonders lebendig werden ließen und dem Jubiläum eine zukunftsweisende Note gaben.“ (Aus dem Vorwort)
„Es ist ein merkwürdiges Gefühl, das sich bei einem solchen Jubiläum einschleicht. Plötzlich erscheint das Leben in der Rückschau sozusagen aus der ‚Oma erzählt‘-Perspektive, gleichzeitig kurz und lang, insbesondere unerbittlich endlich – und äußerst stark von Faktoren geprägt, die nicht auszusuchen waren. Schnell stellt sich heraus, dass es nicht um Vergangenes geht, von dem hier zu berichten ist. Eher erscheint das Thema Frauen in Naturwissenschaft und Technik als eines, das von äußerst langlebigen, immer wiederkehrenden Kämpfen um Teilhabe und gegen Ausgrenzung gekennzeichnet ist. Es ist aber auch eingebunden in dramatische politische, ökonomische und technologische Veränderungen, die die Anfangszeiten von FiNuT mit ihren Debatten tatsächlich als sehr fern und nicht nur buchstäblich zum letzten Jahrtausend gehörig erscheinen lassen. Die Frage, was denn nun eine feministische – d.h. herrschaftskritische – Intervention in die Entwicklung und Anwendung naturwissenschaftlichen Wissens und von Technologien sein könnte, ist schwieriger zu beantworten, als mit den ersten kühnen Vorschlägen der 1970er Jahre.“ (Helga Satzinger)
„In dieser Einführung werden Denkansätze und Forschungsmethoden vorgestellt, die ein Wissen in den Natur- und Technikwissenschaften erzeugen können, das ein Denken in Differenzen und Dichotomien als Basis hierarchischer Strukturierung überwinden kann. Prozesse der Generalisierung und Homogenisierung von Geschlechtervorstellungen beziehungsweise Vereindeutigungsprozesse und Zuschreibungspraktiken sollen transparent, verständlich und überwindbar werden. In diesem Zusammenhang verwende ich vorrangig den Begriff der feministischen Naturwissenschafts- und Technikforschung, um deutlich zu machen, dass es nicht darum geht, ein bestimmtes Subjekt oder Objekt der Erkenntnis zu definieren und festzuschreiben. Ziel ist vielmehr ein Erkenntnisinteresse zu entwickeln und zu vermitteln, mit welchem auf der Basis der Einsicht in die Verstrickungen wissenschaftlicher Erkenntnis mit gesellschaftlicher Realität ein Wissen über Geschlecht erarbeitet wird, das zu Verschiebungen von Geschlechternormen beiträgt und eine Fokussierung binärer Geschlechterdifferenz – auch in der Geschlechterforschung – hinter sich lässt.“ (Waltraud Ernst)