Inhaltsverzeichnis Band 1
Welf Schröter
Einleitung
Texte von Karola Bloch
1971–1977
Briefe an Georg Lukács
Eine konkrete Utopie
Aktive Hilfe
1977–1981
Ein großer Trost
Kunst im Knast
Denken heißt Überschreiten
Teufelskreis
Entwurf der Zukunft
Ein Leserbrief
Reise nach Nicaragua
Cardenal und Bloch
Brüder und Schwestern
Die Würde der Frau
Gegen die Lüge
Ostermarsch
1981–1985
Kampf um Polen
Hilfe zur Selbsthilfe
Man muß sich schämen
Reise nach Polen
Araber und Juden
Für Alfred Kantorowicz
Licht in der Finsternis
Über die neuen „Spuren“
Frauen für den Frieden
Erinnerung
Solidarität mit Solidarność
Projekt „Handschlag“
Kein Sing-Sang
Verteidigung des KOR
Aufklärung und Hoffnung
Ich verliere nicht die Hoffnung
Eine praktische Wirkung
Wargame
Spuren der Veränderung
1985–1989
Heimat
Kampf um Asyl
Nötigung?
Für Strafentlassene
Nie wieder Krieg
An die Isvestija
Gedenktag 8. Mai
Empörung über Israels Politik
Lilo Herrmann
Mein Weg zu Karl Marx
Kultur des Friedens
Rudi Dutschke
Ein unersetzlicher Verlust
Namensregister
Inhaltsverzeichnis Band 2
Anne Frommann
Einleitung
Texte von Karola Bloch
Feministin am Rande
Die Revolution prägte mein Leben
Diese Zeit des Aufruhrs
Aus meinem Leben
In den USA
Leipzig ‘56
La Pasionaria
Über Hanns Eisler
Politik und Moral
Kanto und Ernst
Peking im Juni
Denkende Maschinen
Prager Frühling
Adorno und Bloch
Emigration und Antifaschismus
Freundschaft mit Rudi
Panzerkreuzer Potemkin
Werkstattgespräche
Alles ist im Fluß
Zeugnis
Die schwierigen Deutschen
Volksfront in Paris
Ich sage prompt nein
Für Karola
Jürgen Teller
Die Zeit in der DDR
Hans Mayer
Ernst Bloch in der Geschichte
Namensregister
„Die Genossin, die Intellektuelle, die tatkräftige Frau, die künstlerisch Begeisterte und die liebende Freundin – alle diese Seiten und Seinsweisen von Karola Bloch sind auch im Alter vorhanden, besonders eben in ihren Redebeiträgen. Dabei haben diese noch den großen Vorteil, nicht ‚fertig‘ zu sein, sondern wie aus einem Skizzenbuch herausgetrennte Blätter zu zeigen, wie eine Frau sich im Augenblick einmischt und interessiert, sehnsüchtig, realistisch und offen für Neues. Bei all dem gibt der Humor ihren Themen eine besondere Farbe, verleiht den Bruchstücken Charme, laßt Erinnerungen zu ‚Spuren‘ werden. Vielleicht kann an dieser Stelle eine ‚Skizze‘ der sprechenden Karola Bloch versuchen, ihre eigene Vorgehensweise auf sie selbst anzuwenden. Karola Bloch denkt und fühlt geschichtlich, sie sieht andere und sich selbst geformt, nicht nur durch die Familie und die Schule, sondern auch durch die äußeren Ereignisse‘. Die private und die öffentliche Welt gehören immer zusammen und verlangen aktive Antworten. Und zu diesen steht sie, das verlangt sie von sich, auch heute, noch. ‚Ich würde immer positiv reagieren, wenn ich eine Sache für richtig halte‘, sagt sie – allen Mißerfolgen zum Trotz. In ihrer mißtrauischen Ablehnung gegenüber der selbstgenügsamen Ruhe und Harmonie des privaten Lebens sieht sie die Wurzel ihrer sozialen und sozialistischen Lebensarbeit. ‚Ich habe die Armut um mich her sehr scharf gesehen und das hat mich aufgebracht.‘ Ein andermal spricht sie von ‚schneidenden Gegensätzen‘, immer wieder von dem Ungenügen an der ‚vorgeschriebenen Marschroute des Lebens‘, einmal sogar von den ‚Momenten, in denen man nicht an das persönliche Schicksal denkt‘.“ (Anne Frommann)
„‚Die Sehnsucht des Menschen, ein wirklicher Mensch zu werden.‘ In diesem Satz von Karola Bloch spiegelt sich nicht nur ein persönliches Lebensprinzip, das aus tiefgreifenden Erfahrungen gereift ist. Er drückt zugleich den von ihr stetig geförderten und geforderten ‚Traum von einer Sache‘ aus, die Möglichkeit verspricht, daß sich der Mensch durch Aufklärung aus seiner ‚selbstverschuldeten Unmündigkeit‘ zu befreien vermag. Sehnsucht erwächst hier aus notwendig enttäuschter Hoffnung. Sehnsucht wird zur ständigen Unruhe, die zum Eingreifen und Tätigwerden drängt. Einer Philosophie folgend, die auf der ‚Invariante der Richtung‘ fußt, die ihre unverwechselbaren Wurzeln in dem einschneidenden Erlebnis der Russischen Revolution zu finden vermag. In einer politisch gewendeten Sehnsucht, die das Hoffen der einzelnen im Tagtraum des Ganzen beheimatet wußte, ging die Architektin, Parteigängerin der KPD, politische Rednerin und analytische Publizistin stets zu jenen, die sie brauchten, denen sie Ermutigung sein konnte. Ihrem parteilichen Engagement für die ‚Sache der Unterdrückten‘ ist sie bis heute treu geblieben. Dabei reichen ihre Spuren weit über die Grenzen ihres polnischen und des deutschen Sprachraumes hinaus.“ (Aus der Einleitung von Welf Schröter)
„Unmündigkeit ist trotz größter zivilisatorischer und kultureller Entfaltung nach wie vor geblieben. Unsere Aufgabe ist es, unaufhaltsam aufzuklären, das Bewußtsein des Menschen wachzurütteln. Andere Waffen haben wir nicht.“ (Karola Bloch)