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Bloch-Almanach 29/2010Bloch-Almanach 31/2012

Bloch-Almanach 30/2011

Frank Degler (Hg.)

Bloch-Almanach 30/2011
Periodikum des Ernst-Bloch-Archivs der Stadt Ludwigshafen am Rhein

Mit Beiträgen von Volker Braun, Martin Seel, Thilo Götze Regenbogen, Paula Böttcher, Johann Kreuzer, Denis Thouard, Jakub Capek, Florence Hulak, Marc de Launay, Welf Schröter und Frank Degler

2011, 184 S., br., 29,00 €
ISBN 978-3-89376-144-9

 

Bloch-Almanach 30/2011
( Talheimer Verlag )

€ 29.00 (inkl. 7 % MwSt.)


Inhaltsverzeichnis


Vorwort
Von Frank Degler


DIE ZUKUNFTSREDE 2010

Die Zukunftsrede
Von Volker Braun


ZUR KUNST DES VOR-SCHEINS

Ästhetik und Utopie. Überlegungen im Ausgang von Ernst Blochs Das Prinzip Hoffnung
Von Martin Seel

Apokalypse, Meidner, Bloch. Zur Meidner-Grafik aus dem Septemberschrei im Tübinger Arbeitszimmer von Ernst Bloch
Von Thilo Götze Regenbogen

Mit Quijote (durch) die Wüste wahndeln. Zur utopischen Figur des Narren bei Ernst Bloch
Von Paula Böttcher


PHILOSOPHIEN DER ZEITLICHKEIT. TEIL 1

Zeitphilosophie. Von den antiken Grundlagen – bis Ernst Bloch
Von Johann Kreuzer

Soziale Zeit, gelebte Zeit. Simmels Denken der Zeitlichkeit
Von Denis Thouard

Bergson und Husserl über Erlebnis und Zeitlichkeit
Von Jakub Capek

Die Geschichte der Ungleichzeitigkeit bei Marc Bloch
Von Florence Hulak 

Eine Schuld der Philosophie gegenüber der Bibel:
die historische Zeitlichkeit
Von Marc de Launay


Bibliographie Karola Bloch, Teil 14
Zusammengestellt von Welf Schröter

Bibliographische Mitteilungen aus dem Ernst-Bloch-Archiv Ludwigshafen (Teil 26): Forschungsliteratur über Ernst Bloch aus dem privaten Nachlass von Ernst und Karola Bloch (Tübinger Arbeitszimmer / Privatbibliothek)
Zusammengestellt von Frank Degler

Verzeichnis Autorinnen und Autoren 

 

Vorwort

Es ist eine besondere Freude, die dreißigste Ausgabe des Bloch-Almanachs mit einem programmatischen Beitrag von Volker Braun beginnen zu können. „Die Zukunftsrede“ war aus Anlass des 10-jährigen Bestehens des Ernst-Bloch-Zentrums in der Walzmühle erstmals ausgelobt worden. Im aktuellen Bloch-Almanach wird der überarbeitete Text der Rede abgedruckt, die Volker Braun am 3. November 2010 im Ernst-Bloch-Zentrum gehalten hat. Ganz im Sinne Blochs, lotet Volker Brauns ‚narratives Denken‘ die Möglichkeiten aus, wie von Zukunft zu sprechen sei. Seine ästhetisch-philosophischen Exkursionen führen an Orte bzw. Nicht-Orte, die als Ausgangspunkte eines Diskurses über das Kommende in den Blick genommen werden: das ‚Museum‘, der ‚Kerker‘, die ‚Werkstatt‘ und die feststeckende ‚Kutsche‘, in der sich eine gesellige Runde die Zeit vertreibt, indem sie über die Zeitläufe räsoniert. Aber erst im ‚Freiraum‘ nimmt der Text sein ambivalentes Ende in einem Zustand wirklicher Offenheit.

Der zweite Teil des Almanachs versammelt unter der Überschrift ‚Zur Kunst des Vor-Scheins‘ Beiträge aus dem Bereich der Ästhetik. Martin Seel untersucht den inneren Zusammenhang von Kunst und Utopie, besonders in der ästhetischen Konzeption Ernst Blochs. Thilo Götze Regenbogen widmet sich in seinem Beitrag der Grafik ‚Aschaffenburg‘ von Ludwig Meidner, von der sich ein Druck in Ernst Blochs Tübinger Arbeitszimmer befindet. Paula Böttcher behandelt die Figur des ‚komischen Helden‘ bei Ernst Bloch, insbesondere anhand des gleichnamigen Kapitels aus der ersten Fassung von ‚Geist der Utopie‘.

Im dritten Teil wird die Tagung ‚Philosophien der Zeitlichkeit‘ dokumentiert, die am 5. und 6. November 2010 am Ernst-Bloch-Zentrum durchgeführt wurde. Ein Kernstück von Blochs Philosophie ist die Ontologie des Noch-Nicht. Erst auf der Basis dieser Vorstellung von Zeit und Möglichkeit können die konkrete Utopie und das Prinzip Hoffnung entworfen werden. Die Tagung hatte sich zum Ziel gesetzt, diese Zeit-Konzeption von Ernst Bloch in ihren philosophiegeschichtlichen Kontext einzuordnen.
Veranstaltet wurde die Tagung in Kooperation mit dem Berliner Centre Marc Bloch, Deutsch-Französisches Forschungszentrum für Sozialwissenschaften. An dieser Stelle sei insbesondere Herr Professor Denis Thouard sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit gedankt. Johann Kreuzer präsentiert mit seiner Überblicksdarstellung die philosophiegeschichtliche Grundlegung der zeitphilosophischen Positionen und ordnet Bloch pointiert in diesen Kontext ein. Denis Thouard nimmt mit Georg Simmel den für Blochs temporales Denken wohl wichtigsten direkten Bezugspunkt in den Blick. Jakub Capek analysiert mit Henri Berson und Edmund Husserl zentrale Basistexte der Zeitphilosophie des zwanzigsten Jahrhunderts. Florence Hulak fokussiert im Werk des Historikers Marc Bloch das Moment der Ungleichzeitigkeit, ein Konzept das besonders in ‚Erbschaft dieser Zeit‘ auch für Ernst Bloch einen zentrale Rolle spielen wird. Marc de Launay liest den Schöpfungsbericht der Bibel als Gründungsakte einer Zeitlichkeit, die sich von der Mythologie ab- und einer grundlegend offene Form von Zukunft zugewendet hat.

Die bibliographischen Mitteilungen zu Ernst und Karola Bloch runden den Band ab. In der Bibliographie zu Ernst Bloch werden dabei diesmal die Titel von Forschungsliteratur genannt, die sich in der Privatbibliothek von Ernst und Karola Bloch befanden. Die noch zu Lebzeiten von Ernst Bloch publizierten Bände waren diesem also bekannt.