Einzelbände
Irene Scherer, Welf Schröter, Klaus Ferstl (Hg.)
2013, 396 Seiten, Softcover, mit zahlreichen s/w und farbigen, bislang unveröffentlichten Abbildungen, 32,80 € Achtzig Jahre nach der Machtübergabe an Hitler 1933 erinnert ein besonderes Buch an eine böswillige „Arisierung“. Die Brüder Artur und Felix Löwenstein haben im Jahr 1919 das innovative Textildruckunternehmen Pausa gegründet. Im Jahr 1936 wurden sie als jüdische Unternehmer und enge Produktionspartner des Bauhauses von Nationalsozialisten enteignet und aus der schwäbischen Stadt Mössingen vertrieben. Sie flohen mit ihren Familien nach England. Das Buch führt mit seiner Spurensuche auch in die zwanziger und dreißiger Jahre. Sie überraschen uns mit der Erfolgsgeschichte eines hochmodernen und innovativen Unternehmens – der 1919 in Mössingen gegründeten Mechanischen Weberei Pausa (später Pausa AG) – und dessen anregenden Verflechtungen und Netzwerkverbindungen mit dem ebenfalls 1919 begonnenen Bauhaus in Weimar und Dessau. Sie machen uns vertraut mit drei Bauhausschülerinnen, die zeitweise in der Pausa kreativ tätig waren: Ljuba Monastirskaja, Lisbeth Oestreicher und Friedl Dicker. Der reichlich bebilderte Band enthält auch Beiträge der Familie Löwenstein. Er beschreibt zudem die Wiederkehr und die bürgerschaftliche Arbeit der Aussöhnung. |
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Hermann Berner, Werner Fifka (Hg.) Das Bauhaus kam nach Mössingen Mit Beiträgen von Hubert Wicker, Dieter Planck, Hermann Berner, Werner Fifka, Dieter Büchner, Svenja Schrickel, Eckart Aheimer, Richard Scherer, Welf Schröter 2006, 216 Seiten, Softcover, Preis 34,00 € Wenige Jahre nach der Schließung der Textildruckfirma Pausa haben Fachleute unterschiedlicher Provenienz die Geschichte und Bedeutung dieses ungewöhnlichen Unternehmens aus Mössingen/Baden-Württemberg herausgearbeitet. Sie stießen auf große architektonische und künstlerische Schätze. In den Gebäuden, die im Bauhausstil von Manfred Lehmbruck errichtet wurden, findet sich die europaweit größte Sammlung wertvoller Stoffmuster und Musterzeichnungen. Mit der Pausa arbeiteten renommierte Künstler zusammen. Doch Pausa steht auch für den „Mössinger Generalstreik“ der Textilarbeiter. Der einzige Generalstreik gegen Hitler Ende Januar 1933. Politik, Kunst, Design und Markt verknüpfen sich zu einer besonderen Pausa-Mischung. Das Bauhaus kam nach Mössingen, schon Ende der zwanziger Jahre. Zugleich verbindet sich mit dem Namen des Unternehmens die nazistische Zwangs„arisierung“. Heute nun wird der künstlerische Schatz der Pausa gehoben, Archive und Sammlungen werden durchgesehen, Stoffe und Korrespondenzen zugänglich gemacht. Das Buch „Das Bauhaus kam nach Mössingen“ bietet die ersten Ergebnisse. |
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Bernd Jürgen Warneken, Hermann Berner (Hg.) Da ist nirgends nichts gewesen außer hier Mit Beiträgen von Hans-Joachim Althaus, Friedrich Bross, Gertrud Döffinger, Hubert Flaig, Karlheinz Geppert, Wolfgang Kaschuba, Carola Lipp, Karl-Heinz Rueß, Martin Scharfe, Bernd Jürgen Warneken und Hermann Berner 2012, 360 Seiten, Softcover, mit mehr als 200 zum Teil bislang unveröffentlichten Abbildungen, 32,00 € Vor achtzig Jahren: Hunderte von Mössingern demonstrierten gegen Hitler – Geschichte eines schwäbischen Arbeiter- und Handwerkerdorfes. „Da ist nirgends nichts gewesen außer hier“ – so resümiert eine Mössingerin ihre Erzählung über die Ereignisse an jenem 31. Januar 1933, als die Arbeiterbewegung ihres Heimatorts den Generalstreik gegen die tags zuvor eingesetzte Hitlerregierung durchzuführen versuchte. Zwischen 400 und 800 Demonstranten sollen es gewesen sein, die im damals etwa 4.000 Einwohner zählenden Arbeiterbauerndorf Mössingen durch die Straßen und aus den Fabriken zogen. Es gelang ihnen, zwei der größten Betriebe am Ort stillzulegen, doch nach kurzer Zeit wird der „Mössinger Aufstand“ – wie ihn viele der damals Beteiligten nennen – durch massiven Polizeieinsatz abgebrochen. 80 Personen aus Mössingen und seinen Nachbargemeinden sind es dann, die für diesen vergeblichen Versuch, Terror und Krieg für Deutschland und Europa abzuwenden, ins Gefängnis kommen – die meisten für einige Monate, manche für mehrere Jahre. Vor knapp dreißig Jahren erschien endlich die erste Textsammlung und Dokumentation dieses außergewöhnlichen Ereignisses in Mössingen. Der Talheimer Verlag sowie Hermann Berner und Bernd-Jürgen Warneken, die Herausgeber des Bandes „Da ist nirgends nichts gewesen außer hier! – Der Mössinger Generalstreik gegen Hitler“, widmen diese ergänzte und erweiterte Neuausgabe dem letzten Überlebenden der ehemaligen Generalstreiker, der im Alter von fast 102 Jahren im Januar 2010 gestorben ist: „Jakob Textor zu Ehren“. Jakob Textor war beim Generalstreik dabei und hatte durch viele öffentliche sowie nächtliche Aktionen vor dem Nationalsozialismus gewarnt. Sein spektakuläres Erklimmen des Kamins der Textilfirma Pausa, um dort die rote Fahne gegen Hitler zu hissen, bleibt im Gedächtnis. |
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Roland Beer, Claudia Lenz „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ 2022, 2 Bände, 696 Seiten, Format 22x22 cm, bebildert, Preis 95,00 € Der vorliegende Band „… denn ohne Arbeit kann man nicht leben“ mit der Auswertung umfangreicher Recherchen lässt Karola Bloch für sich sprechen. Roland Beer und Claudia Lenz spüren neugierig dem beruflichen Werdegang der Architektin, Hitlergegnerin, SED-Kritikerin, Sozialistin, Jüdin und Polin Dipl.-Ing. Karola Bloch (1905–1994) nach. Sie lassen die leidenschaftliche Anhängerin des Neuen Bauens und der Architekturmoderne auf vielfältige Weise in das Scheinwerferlicht der Leserinnen und Leser treten. Respektvoll und zugleich kritisch zeichnen sie das Lebenswerk nach, das die schöpferisch arbeitende Frau in der Baukunst insbesondere in ihrer Leipziger Zeit hinterlassen hat. Diese Würdigung wird ergänzt um knapp dreißig Textbeiträge von Karola Bloch aus ihrer Arbeit als Architektin. Als Denkerin in der Welt der Architektinnen und Architekten nahm sie professionell den Standpunkt des Baulich-Sozialen und die Perspektive der Frau ein.
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Rita Pehlke-Seidel, Birgit Kruckenberg-Link, Sabine Ellwanger (Hg.) Eine Weltreise durch Herrenberg Mit Grußworten von der baden-württembergischen Integrationsministerin Bilkay Öney und vom Oberbürgermeister der Stadt Herrenberg Thomas Sprißler
2011, 240 Seiten, Softcover, zahlr. Abb., 20,00 € Die Erzählungen und Gedichte eröffnen einen Blickwechsel, einen Dialog ohne Herkunfts- und Altersgrenzen. Miterleben schafft Verständnis, lässt keine Vorurteile und Ängste, Ignoranz, Pauschalierungen mehr zu. Erst wenn wir nicht mehr in Kategorien denken, können wir auf die Anderen zugehen, die dann nicht mehr so „anders“ sind. Auch wir selbst verändern uns. Wirkliche „Integration“ ist keine Einbahnstraße, sondern ein Aufeinanderzugehen von beiden Seiten. Mehr als bisher wird Herrenberg als gewachsene oder angeeignete Heimat erlebt, verbunden mit Identifikation, Verantwortungs- und Heimatgefühl für die eigene Stadt und deren Zukunftsgestaltung. |
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Frauengeschichtswerkstatt (Hg.) Frauen gestalten Herrenberg Politik-Bildung-Kultur-Sport Mit Beiträgen von Annemarie Gocke, Illja Widmann, Valentina Finckh,Claudia Nowak-Walz, Helen Schelling, Sara Dame sowie Thomas Sprißler und Birgit Kruckenberg-Link |
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Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg (Hg.) Frauen gestalten Herrenberg 2 Handel und Gewerbe - Design - Gesundheit Mit Beiträgen von Claudia Nowak-Walz, Christa Tesch, Illja Widmann, Elke Klump-Röhm, Heidi Braitmaier, Christel Grüner, Antje Matthäus, Sonja Klaus Condo, Helen Schelling, Anne Schlombs, Birgit Kruckenberg-Link sowie Thomas Sprißler und Birgit Hamm 2022, 188 Seiten, bebildert, 18,00 € Wie haben Frauen im 20. Jahrhundert die Geschicke Herrenbergs geprägt und mitbestimmt und welche von ihnen sind bis heute in der Erinnerung der Bevölkerung lebendig? In den Beiträgen werden einzelne Frauen bzw. Frauengruppen vorgestellt, die in den Bereichen Handel und Gewerbe, Industriedesign, Gesundheitsversorgung und Politik tätig waren: als Geschäftsfrau, Leiterin einer privaten Handelsschule, Designerin, Geschäftsführerin eines Industriebetriebs, erste niedergelassene Ärztin, Gemeindeschwester oder erste Gemeinderätin. Dieser zweite Band von „Frauen gestalten Herrenberg“ würdigt mit zehn weiteren spannenden Lebensgeschichten diese Frauen und ihre Leistungen. Die Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg ist seit 2004 ehrenamtlich tätig. Sie erforscht das Leben und Arbeiten von Frauen in der Stadt und den umliegenden Gemeinden.
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Bezirksamt Pankow (Amt für Kultur und Bildung, Fachbereich Kunst und Kultur), Galerie Pankow Berlin, Talheimer Verlag (Hg.): Konjunktionen Carlfriedrich Claus zum 80. Geburtstag Mit Beiträgen von Barbara Barsch, Anke Paula Böttcher, Giulio Busi, Ferdinand Damaschun, Friedrich Dieckmann, Egon Krannich, Heiko Kremer, Hans-Joachim Lenger, Brigitta Milde, Hans Julius Schneider. Redaktion: Paula Böttcher Mit zahlreichen Schwarz-Weiss-Reproduktionen Mit einer besonderen Publikation erinnern die Berliner Galerie Pankow und der Talheimer Verlag an einen Kunstschaffenden, der mit seinen Werken in Ost und West aneckte und der sich der Philosophie Ernst Blochs verbunden sah. Carlfriedrich Claus zählt zu den wichtigsten Künstlern der ehemaligen DDR, der aufgrund seines unangepassten Verhaltens und seiner rigorosen Abkehr vom offiziellen Kunstbetrieb neben Herrmann Glöckner, Albert Wigand und Gerhard Altenbourg in der offiziellen Wahrnehmung zu den Außenseitern gehörte, dessen ungeachtet aber umfangreiche Verbindungen zur europäischen Avantgarde pflegte und in seiner Zurückgezogenheit ein eigenwilliges und hochkomplexes Werk zwischen philosophischer, bildnerischer und akustischer Literatur geschaffen hat. |
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Gerold Becker, Anne Frommann (Hg.)
Mit Beiträgen von Gerold Becker, Anne Frommann, Peter Widemann, Johanna Mühlendyck, Heinke Bartels, Manfred Kappeler, Axel Schildhauer, Renate Kreienkamp, Hans Thiersch, Werner Freigang, Nancy Hazel, Elfriede Kraft, Peter P. Schmid, Joe Hartmann und Hartmut von Hentig 1996, 304 Seiten, Hardcover, mit zahlr. Abb., 36,00 €, Der Sozialpädagoge Martin Bonhoeffer (1935–1989) hat mit kaum vorstellbarem Einsatz die Reform der Heimerziehung in Deutschland in den Jahren 1969 bis 1982 vorangetrieben und ihr zugleich die Richtung gewiesen. Dieser Band will keine lückenlose ‚Biographie‘ sein, sondern vielmehr einen Eindruck davon vermitteln, wie einem ‚Pestalozzi unserer Zeit‘ die Not der „Kinder, die niemand will“ zum Lebensthema wird. |
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Ortsbegehung
Hrsg. von der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg & Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen Mit Beiträgen von Kathrin Krahl, Susann Karnapke, Sonja M. Schultz, Jörn Ellger, Katharina Obens, Matthias Heyl, Luise Schröder, Nora Bosse und Günter Morsch, Noa Mkayton, Inka Thunecke Dezember 2014, 184 Seiten, 20,00 € Die Shoah stellt ohne jeden Zweifel eine einzigartige historische Erfahrung der Verfolgung und Vernichtung dar, die bis heute die Geschichte der gesamten Menschheit prägt. Jeder demokratischen Gesellschaft, die auf der Grundlage universalistischer Werte beruht, kommt die Aufgabe zu, das Gedenken an die Opfer der Shoah zu erhalten sowie aktive Aufklärungsarbeit zu leisten. Für die Bundesrepublik Deutschland spielt diese Aufgabe angesichts ihrer historischen Verantwortung eine zentrale Rolle. Die Aufklärung findet seit Jahren auf vielfältige Art und Weise statt. Menschenfeindliche Einstellungen, Diskriminierungsverhalten, Antisemitismus reichen bis weit in die Mitte der Gesellschaft. Der Erinnerungsarbeit in Verbindung mit Antidiskriminierungsarbeit kommt vor diesem gesellschaftspolitischen Hintergrund eine besondere Bedeutung zu. Der vorliegende Band ist das Ergebnis des Projektes „Ortsbegehung – Stadtrecherchen zu Shoah und Täterschaft“. Über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren wurde in fünf Orten in Brandenburg und Sachsen an didaktischen Ansätzen gearbeitet, die es ermöglichen, mit Jugendlichen in der lokalen Geschichte die Spuren von Opfern und das Handeln von Tätern und Täterinnen des Nationalsozialismus zu erkunden. Der Band entstand im Rahmen des Projekts „ORTSBEGEHUNG – Stadtrecherchen zu Shoah und Täterschaft“, das im Bundesprogramm „TOLERANZ STÄRKEN – KOMPETENZ FÖRDERN“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde. |
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