reihe politische erfahrung
Karola Bloch, Welf Schröter (Hg.) „Lieber Genosse Bloch …“ 1988, 176 Seiten, kt., 20,00 € Dieser Briefwechsel eröffnet den Blick für eine ganz ungewöhnliche Freundschaft zwischen Personen unterschiedlicher Generationen. Der marxistische Philosoph Ernst Bloch (geboren 1885) und die Polin, Architektin und Sozialistin Karola Bloch (geboren 1905) finden unter anderem über Briefe Kontakt zu dem fast um ein halbes Jahrhundert jüngeren Rebellen Rudi Dutschke, einem der bekanntesten Köpfe der Studentenbewegung von 1968. Die Briefe geben Zugang zu Denken und Handeln, zur Haltung und Moral jener Menschen, die sowohl den Krieg der USA in Vietnam wie auch den Einmarsch der Sowjetunion in Prag scharf kritisierten, die ihre Hoffnungen in die demokratischen Befreiungsbewegungen der „Dritten Welt“ setzten und sich vom militärischen Abenteurertum einer „Roten Armee Fraktion“ abgrenzten. Zum ersten Mal wurde in diesem Band der überwiegend unbekannte Briefwechsel zwischen Gretchen Dutschke, Rudi Dutschke, Karola Bloch und Ernst Bloch umfassend zusammengefügt. Ergänzt wird er von einem persönlichen Nachruf Karola Blochs auf Rudi Dutschke (1940–1979) und einer Einführung von Welf Schröter.
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Jürgen C. Strohmaier (Hg.) Utopie und Hoffnung
Mit Beiträgen von Karola Bloch, Eberhard Braun, Hanna Gekle, Dietrich Lange, Oskar Negt, Welf Schröter, Rainer Treptow, Anne Frommann 1989, 176 Seiten, kt., 18,00 € Das philosophische Denken von Ernst Bloch, sein Verständnis von Demokratie, Menschwerdung, Natur und Arbeit hat viele Jugendliche beeinflusst. Blochs „Prinzip Hoffnung“ und seine radikale Infragestellung eines unmenschlichen Wirtschaftskapitalismus gaben dem Verstehen der Globalisierung neue Perspektiven. Die vorliegenden Beiträge wenden sich an junge Interessierte, die sich mit den konkreten Utopien einer besseren Welt befassen wollen. Der Band dokumentiert die ungebrochene Bedeutung und Gegenwärtigkeit des Denkens von Ernst Bloch (1885–1977) und erlaubt auch für den ‚Neuling‘ den Zugang zur Blochschen Philosophie. „Ein wesentlicher Gesichtspunkt in der Blochschen Philosophie ist die Parteilichkeit als Element von Wahrheit. Nur Parteilichkeit in diesem objektiven Sinn stiftet und konstituiert Wahrheit.“ (Oskar Negt) |
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Anne Frommann, Welf Schröter (Hg.) Karola Bloch – Die Sehnsucht des Menschen, ein wirklicher Mensch zu werden Mit einem Nachwort von Jürgen Teller (1926–1999) und einem Beitrag von Hans Mayer (1907–2001) über Ernst Bloch 1989/90, 340 Seiten, kt., 2 Bde. im Schuber, mit zahlr. Abb., 36,00 € Karola Blochs Engagement und Lebenshaltung zeigt sich in ihren zahlreichen publizistischen Äußerungen, in ihren Reden und Kommentaren, Stellungnahmen und Interviews. Zum ersten Mal werden ihre schriftlichen Arbeiten einem breiteren Publikum übersichtlich vertraut. Der Doppelband kann in gewissem Sinne auch als Fortsetzung ihrer Lebenserinnerungen dienen, die mit der Übersiedlung der Blochs von Leipzig nach Tübingen im Jahre 1961 enden. Die Herausgebenden haben vorsichtig den Versuch gewagt, eine mosaikhafte und politisch-biographische Annäherung zu leisten an die Person Karola Bloch, in deren Leben „etwas los war, der Topf kochte“. Auf den vielen Stationen ihres Lebens begleitete Karola Bloch immer wieder ein Motiv: „Es bildet sich eine Sucht oder eine Sehnsucht nach etwas, was es noch nicht gibt, was es aber vielleicht geben kann.“ |
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Sibylle Grüninger, Anne Frommann (Hg.) „Wo diese schweigen, so werden die Steine schreien“ Mit einem Vorwort von Sibylle Grüninger und Anne Frommann sowie einem Nachwort von Inge Jens Mit Beiträgen von Sibylle Grüninger, Anne Frommann, Verena Reiner, Wilfriede Kontzi, Dorothea Dietz, Herbert Sorgius, Margret Cieslinski, Kurt Stahl, Annemarie Roth, Gertrud Müller, Käthe Aufdermauer, Gotthold Gocht, Friedrich Grüninger, Welf Schröter. 1989, 176 Seiten, kt., mit zahlreichen Abb., 18,00 € In den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts haben Hunderttausende von Menschen gegen Kriegsvorbereitungen und Aufrüstungen protestiert. Viele gewaltlose Formen des Widerspruchs unterschiedlicher Generationen sind entstanden. Dazu gehörten auch die rechtlich umstrittenen Sitzblockaden vor Atomkraftwerken, die von Juristen als „Nötigung“ des Staates interpretiert wurden. Hunderte von Gerichtsverhandlungen gegen ältere Bundesbürger haben nach den Seniorenblockaden 1986/87 stattgefunden, nur einige dieser Reden vor Gericht sind hier gesammelt. Sie wollen alten und jungen Menschen Mut machen zu einem behutsamen und verantwortungsbewussten Gestalten der Zukunft. „Wir Senioren für den Frieden wollen die jungen Leute nicht allein lassen, die sich gewaltlos für ihre, für eine gute Zukunft einsetzen und dabei viel mehr riskieren, als wir Alten. Wir gehen mit ihnen.“ |
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Frank von Auer, Karlheinz Geißler, Helmut Schauer (Hg.) Auf der Suche nach der gewonnenen Zeit Illustriert mit Holzschnitten von Frans Masereel Mit Beiträgen von Frank von Auer, Karlheinz Geißler, Helmut Schauer, Ilse Brusis, Gert Otto, Oskar Negt, Rainer Zoll, Jürgen P. Rinderspacher, Otto Ulrich, Ursula Pasero, Friedhelm Hengsbach, Dietrich Lange, Peter Grohmann, Lothar Zimmermann, Irmgard Blättel, Klaus Zwickel, Eberhard K. Seifert, Christel Schachtner, Joachim W. Hohl, Christiane Müller-Wichmann, Michael Tress, Manfred Hilzenbecher, Claudia Schmidt, Detlef Knopf, Ursula Feist, Dietrich Henckel, Friedrich Heckmann, Andreas Mattner, Reinhart Kößler, Udo Wichert, Hans Joachim Sperling 1990, 376 Seiten, kt., 2 Bde. im Schuber, 36,00 € Der Doppelband gibt Einblicke in fachliche, gesellschaftliche und gewerkschaftliche Diskussionen über das Thema ‚Zeit‘ und zeigt auf, in welch hohem Maße Zeitmuster unser Leben beeinflussen. Wie geht der Mensch mit seiner Zeit um? Wie kann es gelingen, ein größeres Maß persönlich frei verfügbarer Zeit zu erhalten? Welche Bedeutung haben Arbeitszeitverkürzung und das freie Wochenende? Was bedeutet zeitliche Flexibilität? „Über die gesellschaftliche Ordnung der Zeit werden Lebenschancen verteilt, vergrößert oder verkleinert, der Raum für das Miteinander, für Kultur und Bildung, für individuelle Entfaltung und gesellschaftlichen Fortschritt.“ (Lothar Zimmermann) |
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Anne Frommann, Welf Schröter (Hg.) „Ich gehe zu jenen, die mich brauchen“ Mit Beiträgen von Anne Frommann, Inge Jens, Walter Jens, Gretchen Dutschke-Klotz, Jürgen Teller, Jan Robert Bloch, Nina Ranalter, Peter Grohmann, Burghart Schmidt, Wolfram Burisch, Anna Cunico Czajka, Gajo Petrović, Reymondo Tigre Perez, Welf Schröter, Margarita Pastene 1991, 192 Seiten, kt., mit zahlreichen Abb., 25,00 € „Ich gehe zu jenen, die mich brauchen.“ Dieser moralische Grundsatz begleitete Karola Bloch durch ihr an Ereignissen reiches und stets kämpferisches Leben. Solidarität mit den Menschen und die Verantwortung „für die gemeinsame Sache“ wurden ihr zur selbstverständlichen Verpflichtung. Als sie am 22. Januar 1990 ihren 85. Geburtstag in Tübingen feierte, meldeten sich viele jener alten und jungen Freunde zurück, die die Hilfe und Unterstützung „der großen alten Dame der Linken“ erfahren hatten und sich nun ihrerseits mit einer besonderen Hommage an „die rote Karola“ bedanken wollten. In sieben verschiedenen Städten zeigten Künstler, Schauspieler, Studierende, Frauen und Männer unterschiedlichsten politischen Engagements ihre Ehrungen in Vorträgen, Lesungen, Zeitungsartikeln, Gedichten, Liedern, Transparenten, persönlichen Würdigungen, Porträts in Funk und Fernsehen. Die Herausgeber des vorliegenden Bandes haben einen Ausschnitt der Würdigungen zusammengestellt. Inhalt und Form der Beiträge beleuchten die vielfältigen Aktivitäten Karola Blochs, ihre Wärme und ihr entschlossenes Eingreifen. Ein Band zu und über Karola Bloch, geschrieben von Freunden und Wegbegleitern aus Anlass ihres 85. Geburtstags. Im Anhang finden sich frühe Texte von Karola Bloch, vornehmlich aus ihrer Zeit als Architektin, die bis heute nicht mehr zugänglich waren. |
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Bernd H. Stappert (Hg.) Mieke Monjau: „… zu denen halten, die verfolgt sind“ Mit einem Vorwort von Barbara Suchy, Zeichnungen von Franz Monjau und Julo Levin. 1993, 212 Seiten, kt., mit zahlr. Abb., 18,50 € – Nicht mehr lieferbar! – Das Leben der im Alter von 92 Jahren verstorbenen Gegnerin des Nazi-Regimes Mieke Monjau „ist einer der Mosaiksteine, die man suchen muss, je länger der Holocaust zurückliegt, und die desto wichtiger werden, weil ihre Authentizität noch zusätzlich dem überlieferten Erlebten die Kraft der Überzeugung verleiht“ (evangelische information). |
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Karola Bloch Mit einem Nachwort von Anne Frommann, Irene Scherer und Welf Schröter 1995, 324 Seiten, kt., ill., 28,00 € In ihrer Autobiographie beschreibt die Architektin, politische Publizistin, engagierte Humanistin Karola Bloch (1905–1994), die Stationen ihres außergewöhnlichen Lebens und ihre Zeit zusammen mit Ernst Bloch. Von Lodz ging ihr Weg über Moskau, Berlin, Zürich, Wien, Paris, Prag, New York, Boston und Leipzig nach Tübingen. Geprägt vom Erlebnis der Russischen Revolution war sie stets auf der Suche nach einem „menschlichen Sozialismus“. Ihr Widerstand gegen den Nationalsozialismus, ihr Protest gegen das Ulbricht-Regime und ihr Engagement für demokratische Bürger- und Menschenrechte haben auch das Lebenswerk ihres Mannes Ernst Bloch mitgeprägt. Die Autobiographie, die bis in die frühen sechziger Jahre hineinreicht, schildert ihre Kindheit und Jugend, die Flucht, das Exil und das Überleben der Blochs. Die Polin Karola Bloch schrieb ihre Erinnerungen in den Jahren 1979 bis 1981, gerade als die unabhängige Gewerkschaft Solidarnosc große Veränderungen im sowjetischen Block auslöste. Ein Buch voller Ermutigungen und Hoffnungen. |
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Charlotte El Böhler-Mueller „Hütet Euch vor Begeisterung“ 1998, 120 Seiten, kt., mit zahlr. Abb., 20,00 € „Ich bin davon überzeugt, daß ein öffentliches Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus geschaffen werden sollte. Ich würde dafür plädieren, daß alljährlich am 30. Januar der ‚Tag der Zivilcourage‘ stattfindet. Denn daran hat es ja wohl am meisten gefehlt und daran sollte mit diesem Gedenken immer wieder erinnert werden.“ Unter diesem Motto blickt heute Charlotte El Böhler-Mueller auf ihre Kindheit und Jugend zurück, die sie während des Nationalsozialismus erlebte. Die Entstehung dieses Bandes, die Auseinandersetzung der Autorin mit ihrer Kinder- und Jugendzeit ist sicherlich zu allererst ihren Kindern zu verdanken, die nicht begreifen konnten, warum ihre Mutter kritiklos in dieser Zeit leben konnte. Sie ist aber auch dem Mut der Autorin zu danken, sich mit ihrem Leben in der Zeit nationalsozialistischer Diktatur auseinanderzusetzen und sich selbst unbequeme Fragen zu stellen. |
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Heidi Crämer „Mann und Frau sind vor dem Gesetz gleich“ – aber nicht vor öffentlichen Toiletten 1999, 336 Seiten, kt, mit zahlr. Abb., 23,00 € Liebe zum Schreiben, zum Festhalten und Gestalten erlebter Alltäglichkeit macht die Autorin Heidi Crämer, Jahrgang 1936, zur Zeitzeugin politischer Umbrüche, vor allem zur Zeitzeugin frauenrelevanter Entwicklungen zwischen Nachkriegszeit und Jahrtausendwende. In Frauenfamilie und Frauengymnasium aufgewachsen wurde ihr Frauendiffamierung als gesellschaftliches Phänomen erst spät bewusst: Als sie feministisch geworden um sich blickte, erkannte sie die gesellschaftliche Asymmetrie der Geschlechter. Mann und Frau sind vor dem Gesetz gleich, aber dem Mann steht das Klo offen, die Frau muss zahlen. Die Fachärztin für öffentliches Gesundheitswesen kämpfte für Gleichbehandlung – an der Basis von Toilettenanlagen gegen Münzautomaten, im Oberbau frauenfreier Führungspositionen für Quotenregelung. Das vorliegende Buch, Patchwork aus Tagebucheinträgen, biografischen Rückblicken und Gedichten, ist ein authentisches Buch. Die Autorin ist ein politischer Mensch gepaart mit einem Schuss boshafter Lust am Lästern. Zur Autorin: Dr. Heidi Crämer, mit Pfarrer Reinhard Crämer verheiratet, Mutter zweier erwachsener Kinder, Fachärztin für öffentliches Gesundheitswesen und Sozialmedizin, Oberregierungsmedizinalrätin i.R., Kreisrätin a.D. |
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Charlotte El Böhler-Mueller Ohne „Laissez-passer“ 2000, 152 Seiten, kt., mit zahlr. Abb., 20,00 € Die Autorin wirft einen Blick zurück in jene Zeit Mitte der vierziger Jahre, als der Krieg endlich zu Ende und das Land in die verschiedenen Sektoren der Alliierten eingeteilt waren. Heimlich überwindet die mutige Buxheimerin mit ihrem späteren Mann die Linien der damaligen Besatzungszonen und die Schweizer Landesgrenze, um sich nach Basel und – alleine – retour nach Buxheim durchzuschlagen. Die Geschehnisse während dieser illegalen Reise lassen jene Jahre der neuen Hoffnung in unsere heutige Gegenwart zurückkehren. Der Band schließt an den Band „Hütet Euch vor Begeisterung. Meine Kindheit und Jugend unter Hitler“ an, der ebenfalls im Talheimer Verlag erschienen ist. |
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Heinrich Bleicher (Hg.). Der unbequeme Aufklärer Mit Beiträgen von Volker Braun und Gesprächen über Hans Mayer mit Pieke Biermann, Thomas Grimm, Kurt Groenewold, Christoph Hein, Jost Hermand, Inge Jens, Hanjo Kesting, Leo Kreutzer, Jack D. Zipes. Einleitung und Befragung durch Heinrich Bleicher. zweite überarbeitete Auflage,
2022, 264 Seiten, 36,00 € „Die Rolle, die Literatur für ein Leben spielen kann, spiegelte sich bei Hans Mayer in seiner Existenz schon sehr deutlich und er vermittelte dies weiter. Er zeigte, dass das nicht ein Privileg nur für ihn war, sondern dass man sich um dieses Privileg bemühen kann.“ (Inge Jens) In der Neckarhalde 41 in Tübingen hatte Hans Mayer einen Platz gefunden, an dem er am Ende seines langen Jahrhunderts „daheim“ sein konnte. Für den emeritierten Professor der Germanistik bedeutete es jedoch keinen Ruhestand. Nach den Jahren im Exil, und danach in Leipzig und Hannover entstand das umfassende literarische und essayistische Alterswerk des Literaturwissenschaftlers und Kritikers. In seinen zweibändigen Erinnerungen, begonnen 1979 in Jerusalem, die unter dem Titel „Ein Deutscher auf Widerruf“ 1982 und 1984 erscheinen, erzählt er viel aus der Weimarer Zeit, der Zeit des Exils in Frankreich und der Schweiz sowie der Jahre 1949 bis 1963 in der DDR und danach in Hannover, aber nur wenig über sich selbst. Es ging ihm darum, „Reflexionen sowohl über die Perioden der deutschen Literaturentwicklung wie über die Geschichte der deutsch-jüdischen Symbiose … mit meinem eigenen Unterfangen, das eigene Erleben als Erzähler zu fassen und dadurch zu tradieren“. Berühmt sind Mayers Vorlesungen im Hörsaal 40 der Leipziger Universität. Hervorragende Schüler und Schülerinnen wie Volker Braun, Uwe Johnson und Christa Wolf sitzen in seinen Seminaren. Mit seinem Freund Ernst Bloch und dessen Frau, der Architektin Karola Bloch, steht er für einen undogmatischen, kritischen Marxismus. Das kommt bei den Herrschenden der SED nicht gut an. Nach Blochs Weggang 1961 ist mit Mayer – nach Meinung der herrschenden Partei – immer noch „eine Lehrmeinung zu viel“ in Leipzig. 1963 kehrt der „Deutsche auf Widerruf“ in das westliche Deutschland zurück. Wer war dieser Mann, der die literarische und kulturpolitische Diskussion der frühen DDR, der BRD in den 60er bis 80er Jahren des 20. Jahrhunderts maßgeblich mitbestimmt hatte? Am 19. März 1907 wurde Hans Mayer in Köln geboren. Er starb am 19. Mai 2001 in Tübingen. |
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