Übersicht
Moniko Greif, Kira Stein (Hg.) Mit Beiträgen von Ulrike Erb, Janitha Molvaer, Kira Stein, Karin Reiche, Helene Götschel, Moniko Greif 1996, 180 Seiten, br., 24,00 € Ist die Ingenieurin von heute mehr eine „Daniela Düsentrieb“ oder eine „Florence Nightingale“ der Technik? Dieser eher humorvollen Frage setzen die Autorinnen harte Analysen ihrer Berufs- und Ausbildungssituation entgegen und werfen zudem einen feministisch geschärften Blick auf die Berufsbilder und die Inhalte der Ingenieurfächer. Die Innensicht der Autorinnen – alle arbeiten in naturwissenschaftlichen/technischen Bereichen – ermöglicht zudem neue Erkenntnisse über Veränderungspotenziale, die die Richtung hin zu einer demokratisch-gestalteten Technik weisen. |
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Corinna Bath, Barbara Kleinen (Hg.) Frauen in der Informationsgesellschaft Mit Beiträgen von Corinna Bath, Barbara Kleinen, Barbara Schelkle, Tanja Paulitz, Nora Bugdoll, Heidi Schelhowe, Gabriele Winker 1997, 124 Seiten, br., 24,00 € Die öffentlichen Diskussionen, die über „Frauen und Informationstechnologien“ und über „Frauen und Internet“ stattfinden, werden den gesellschaftlichen Veränderungen selten gerecht. Auch die mitunter geäußerte Forderung nach einem grundsätzlichen Pro- und Kontra-Bekenntnis reflektiert nicht die Tragweite der neuen Technologien. Denn unabhängig davon, ob Frauen sie benutzen und mitgestalten oder nicht: Die IuK-Technologien werden den Alltag vieler Frauen verändern. Um die Auswirkungen der neuen Technologien zu beurteilen, ist ein Blick notwendig, der sich auf die gesamtgesellschaftlichen Transformationen richtet und die Interessen aller berücksichtigt. Der Band will sowohl zu einem technischen Grundverständnis im Sinne kritischer Aneignung als auch zu einer weitgefächerten Debatte um die Auswirkungen und Chancen beitragen, die eine Verbreitung der neuen IuK-Technologien auf die Gesellschaft und besonders auf Frauen haben kann. |
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Barbara Petersen, Bärbel Mauß (Hg.) Feministische Naturwissenschaftsforschung Mit Beiträgen von Smilla Ebeling, Helene Götschel, Dorit Heinsohn, Sabine Höhler, Bärbel Mauß, Kerstin Palm, Barbara Peterson, Heike Wiesner 1998, 120 Seiten, br., 24,00 € Die Tradition der feministischen Wissenschaftsforschung und -kritik fortführend gibt der vorliegende Sammelband einen Einblick in aktuelle Arbeiten von Wissenschaftlerinnen im Bereich feministischer Naturwissenschaftsforschung. Angesprochen werden sowohl LeserInnen, die sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt haben, als auch interessierte EinsteigerInnen. |
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Barbara Nägele Von ‚Mädchen‘ und ‚Kollegen‘ |
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Bettina Bock von Wülfingen Verhüten – überflüssig
Was ist dran an der schönen neuen Welt der Langzeitverhütungsmittel? Sind unter der Haut getragene Hormonbehälter, Spritzen und Impfungen der Weg zu unbeschwertem Leben und sicherem Empfängnisschutz? Bisher vornehmlich von bevölkerungspolitischen Organisationen in den USA konzipiert, weitet sich das Anwendungsgebiet dieser Produkte von den so genannten „Krisenzentren der Bevölkerungsexplosion“ auf die „junge Frau in der Ausbildungsphase“ in Nordamerika und Europa aus. Warum aber ziehen dann Tausende von Anwenderinnen in den USA vor Gericht? |
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Helene Götschel Naturwissenschaftlerinnen und Technikerinnen in Bewegung 2002, 400 Seiten, br., 28,00 € Seit über 20 Jahren ist der Kongress von Frauen in Naturwissenschaft und Technik ein kontinuierlich stattfindendes Forum für Frauen, die im naturwissenschaftlich-technischen Bereich tätig sind oder eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Anders als traditionelle naturwissenschaftlich-technische Wissenschaftskongresse ist sein Programm nicht nur auf Fachbeiträge beschränkt, sondern bietet den Besucherinnen eine Möglichkeit, sich über ihre spezielle Arbeits- und Studiensituation auszutauschen, Frauennetzwerke und frauenspezifische Projekte zu initiieren und sich darüber hinaus reflektierend mit dem eigenen Fachgebiet auseinanderzusetzen. Sein Themenspektrum umfasst daher die feministische Kritik an Naturwissenschaft und Technik mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie die professionelle Karriereplanung von Naturwissenschaftlerinnen und Technikerinnen. Im folgenden wird sich erweisen, dass der Kongress von Frauen in Naturwissenschaft und Technik eine zentrale Bedeutung nicht nur für die Formierung und Ausdifferenzierung einer bundesdeutschen Naturwissenschaftlerinnen- und Technikerinnenbewegung, sondern auch für die Thematisierung und Erforschung der Situation von Frauen in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen, Ausbildungs- und Studiengängen, für die Entwicklung einer deutschsprachigen feministischen Naturwissenschaftsforschung sowie für die Gründung wichtiger Interessenvertretungen für Frauen in Naturwissenschaft und Technik besitzt. |
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Kirsten Smilla Ebeling
„Fortpflanzung, Geschlecht und Macht bilden in Ebelings Darstellung Bildfeldkomplexe, in denen die Geschichte des Patriarchats in seinen sozialen und wissenschaftlichen Aspekten kondensiert ist. Ein besonderer Reiz dieser Arbeit besteht darin, dass die Autorin Stereotype von männlicher Distanz und von Zweigeschlechtlichkeit auch dort auffindet, wo man sie auf den ersten Blick nicht vermuten könnte, nämlich in wissenschaftlichen Texten über Eingeschlechtlichkeit und über Tierarten, in denen ausschließlich Weibchen Nachkommen erzeugen. […] Insgesamt ist Smilla Ebelings Arbeit ein wichtiger Beitrag zu feministischer Wissenschaftskritik im Bereich der Biologie, von der hoffentlich zahlreiche inhaltliche und methodische Impulse zum Weiterforschen ausgehen werden.“ (Bettina Wahrig) |
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Brigitte Bischof „… junge Wienerinnen zertrümmern Atome …“ 2004, 248 Seiten, br., 24.00 € Wie sah die Universität in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus? Wie war die Situation am Wiener Radiuminstitut gerade für Frauen? Auf diese Fragen sucht die Autorin Antworten. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch in den Biografien der ausgewählten Wissenschaftlerinnen, die am Wiener Radiuminstitut gearbeitet haben. Ausführlich wird auf die Biografien von Marietta Blau, Elisabeth Karamichailowa, Berta Karlik und Elisabeth Rona eingegangen. |
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Bärbel Mauß, Barbara Petersen (Hg.) Mit Beiträgen von Smilla Ebeling, Christine Katz, Petra Lucht, Bärbel Mauß, Marion Mayer, Kerstin Palm, Barbara Petersen, Sigrid Schmitz und Ivana Weber 2006, 144 Seiten, br., 24.00 € Im Mittelpunkt des vorliegenden Sammelbandes stehen drei zentrale Fragenfelder der feministischen Biologieforschung: Wie strukturiert die Kategorie Geschlecht biologische Forschung? Wie entwirft die Biologie als Wissenschaft die Kategorie Geschlecht? Wie ist das Verhältnis zwischen Biologie und der Kategorie Geschlecht? Auf diese Fragen geben Fachwissenschaftlerinnen in der Tradition der deutschsprachigen feministischen Auseinandersetzung mit Naturwissenschaften, Technik und Medizin Antworten. Das Spektrum reicht von einer Übersicht über die Genderforschung in den Lebenswissenschaften über Beiträge zu Evolutions-, Neuro- und Naturschutzbiologie bis hin zu den Chancen und Fallstricken der Implementierung von Gender Mainstreaming in den Natur- und Umweltschutzorganisationen. Der Band kann als eine Art Fortsetzung des Bandes 5 „Feministische Naturwissenschaftsforschung – Science and Fiction“ der NUT-Schriftenreihe angesehen werden. Ging es dabei eher um eine Einführung in das Feld der feministischen Wissenschaftsforschung verschiedener naturwissenschaftlicher Bereiche, wirft der nun vorliegende Band besondere Schlaglichter auf die aktuelle feministische Biologieforschung. Die Texte sprechen sowohl interessierte Personen aus Naturwissenschaft und Technik an, die sich mit der Genderthematik befassen, als auch ForscherInnen, die sich in das Thema „Gender in der Biologie“ einlesen. |
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Helene Götschel, Doris Niemeyer (Hg.) Naturwissenschaften und Gender in der Hochschule Mit Beiträgen von Smilla Ebeling, Robin Bauer, Helene Götschel, Gabi Troeger-Weiß, Andrea Blunck, A. Senganata Münst, Bettina Jansen-Schulz, Doris Niemeyer 2009, 192 Seiten, br., 24,00 € „Hochschule und Wissenschaft sind, wie alle gesellschaftlichen Institutionen und Bereiche, tiefgreifend durch das (soziale) Geschlecht – oder Gender – strukturiert. Frauenforschung und Geschlechter- oder Genderforschung, also Forschung mit Reflexion auf Gender, untersuchen die Konstruktionen dieser Strukturen, vor allem die soziokulturellen Konstruktionen von Weiblichkeit und Männlichkeit sowie ihres Verhältnisses zueinander. Die Analysen verweisen meist auf strukturelle Ungleichheitslagen, auf historisch und kulturell determinierte Herrschaftsformen, auf hierarchische Geschlechterverhältnisse in Hochschulen und Gesellschaft wie auch auf androzentrische Wissenschaftskonzepte. Diese Ungleichheitslagen reproduzieren sich zudem aufgrund der herrschenden Strukturen. Somit ist das Forschungsinteresse der Geschlechterforschung oft mit dem Impuls zu Veränderungen verbunden und hat gesellschaftlich, hochschulpolitisch und wissenschaftlich relevante Innovationen zur Folge.“ (Doris Niemeyer) |
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Dagmar Heymann, Bärbel Mauß, Claudia Schuster, Astrid Venn (Hg.) Feministisch_4.40 Mit Beiträgen von Helga Satzinger, Sigrid Schmitz, Helene Götschel, Waltraud Ernst, Ulrike Röhr, Smilla Ebeling, Eva Tulp, Kira Stein, Afsar Soheila Sattari, Inka Greusing, Corinna Bath, Petra Lucht, Claudia Leibrock sowie Dagmar Heymann, Bärbel Mauß, Claudia Schuster, Astrid Venn 2018, 162 Seiten, br, 24,00 €, mit zahlr. Abb. |
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Karola Bloch, Welf Schröter (Hg.) „Lieber Genosse Bloch …“ 1988, 176 Seiten, kt., 20,00 € Dieser Briefwechsel eröffnet den Blick für eine ganz ungewöhnliche Freundschaft zwischen Personen unterschiedlicher Generationen. Der marxistische Philosoph Ernst Bloch (geboren 1885) und die Polin, Architektin und Sozialistin Karola Bloch (geboren 1905) finden unter anderem über Briefe Kontakt zu dem fast um ein halbes Jahrhundert jüngeren Rebellen Rudi Dutschke, einem der bekanntesten Köpfe der Studentenbewegung von 1968. Die Briefe geben Zugang zu Denken und Handeln, zur Haltung und Moral jener Menschen, die sowohl den Krieg der USA in Vietnam wie auch den Einmarsch der Sowjetunion in Prag scharf kritisierten, die ihre Hoffnungen in die demokratischen Befreiungsbewegungen der „Dritten Welt“ setzten und sich vom militärischen Abenteurertum einer „Roten Armee Fraktion“ abgrenzten. Zum ersten Mal wurde in diesem Band der überwiegend unbekannte Briefwechsel zwischen Gretchen Dutschke, Rudi Dutschke, Karola Bloch und Ernst Bloch umfassend zusammengefügt. Ergänzt wird er von einem persönlichen Nachruf Karola Blochs auf Rudi Dutschke (1940–1979) und einer Einführung von Welf Schröter.
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Jürgen C. Strohmaier (Hg.) Utopie und Hoffnung
Mit Beiträgen von Karola Bloch, Eberhard Braun, Hanna Gekle, Dietrich Lange, Oskar Negt, Welf Schröter, Rainer Treptow, Anne Frommann 1989, 176 Seiten, kt., 18,00 € Das philosophische Denken von Ernst Bloch, sein Verständnis von Demokratie, Menschwerdung, Natur und Arbeit hat viele Jugendliche beeinflusst. Blochs „Prinzip Hoffnung“ und seine radikale Infragestellung eines unmenschlichen Wirtschaftskapitalismus gaben dem Verstehen der Globalisierung neue Perspektiven. Die vorliegenden Beiträge wenden sich an junge Interessierte, die sich mit den konkreten Utopien einer besseren Welt befassen wollen. Der Band dokumentiert die ungebrochene Bedeutung und Gegenwärtigkeit des Denkens von Ernst Bloch (1885–1977) und erlaubt auch für den ‚Neuling‘ den Zugang zur Blochschen Philosophie. „Ein wesentlicher Gesichtspunkt in der Blochschen Philosophie ist die Parteilichkeit als Element von Wahrheit. Nur Parteilichkeit in diesem objektiven Sinn stiftet und konstituiert Wahrheit.“ (Oskar Negt) |
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Anne Frommann, Welf Schröter (Hg.) Karola Bloch – Die Sehnsucht des Menschen, ein wirklicher Mensch zu werden Mit einem Nachwort von Jürgen Teller (1926–1999) und einem Beitrag von Hans Mayer (1907–2001) über Ernst Bloch 1989/90, 340 Seiten, kt., 2 Bde. im Schuber, mit zahlr. Abb., 36,00 € Karola Blochs Engagement und Lebenshaltung zeigt sich in ihren zahlreichen publizistischen Äußerungen, in ihren Reden und Kommentaren, Stellungnahmen und Interviews. Zum ersten Mal werden ihre schriftlichen Arbeiten einem breiteren Publikum übersichtlich vertraut. Der Doppelband kann in gewissem Sinne auch als Fortsetzung ihrer Lebenserinnerungen dienen, die mit der Übersiedlung der Blochs von Leipzig nach Tübingen im Jahre 1961 enden. Die Herausgebenden haben vorsichtig den Versuch gewagt, eine mosaikhafte und politisch-biographische Annäherung zu leisten an die Person Karola Bloch, in deren Leben „etwas los war, der Topf kochte“. Auf den vielen Stationen ihres Lebens begleitete Karola Bloch immer wieder ein Motiv: „Es bildet sich eine Sucht oder eine Sehnsucht nach etwas, was es noch nicht gibt, was es aber vielleicht geben kann.“ |
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Sibylle Grüninger, Anne Frommann (Hg.) „Wo diese schweigen, so werden die Steine schreien“ Mit einem Vorwort von Sibylle Grüninger und Anne Frommann sowie einem Nachwort von Inge Jens Mit Beiträgen von Sibylle Grüninger, Anne Frommann, Verena Reiner, Wilfriede Kontzi, Dorothea Dietz, Herbert Sorgius, Margret Cieslinski, Kurt Stahl, Annemarie Roth, Gertrud Müller, Käthe Aufdermauer, Gotthold Gocht, Friedrich Grüninger, Welf Schröter. 1989, 176 Seiten, kt., mit zahlreichen Abb., 18,00 € In den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts haben Hunderttausende von Menschen gegen Kriegsvorbereitungen und Aufrüstungen protestiert. Viele gewaltlose Formen des Widerspruchs unterschiedlicher Generationen sind entstanden. Dazu gehörten auch die rechtlich umstrittenen Sitzblockaden vor Atomkraftwerken, die von Juristen als „Nötigung“ des Staates interpretiert wurden. Hunderte von Gerichtsverhandlungen gegen ältere Bundesbürger haben nach den Seniorenblockaden 1986/87 stattgefunden, nur einige dieser Reden vor Gericht sind hier gesammelt. Sie wollen alten und jungen Menschen Mut machen zu einem behutsamen und verantwortungsbewussten Gestalten der Zukunft. „Wir Senioren für den Frieden wollen die jungen Leute nicht allein lassen, die sich gewaltlos für ihre, für eine gute Zukunft einsetzen und dabei viel mehr riskieren, als wir Alten. Wir gehen mit ihnen.“ |
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Frank von Auer, Karlheinz Geißler, Helmut Schauer (Hg.) Auf der Suche nach der gewonnenen Zeit Illustriert mit Holzschnitten von Frans Masereel Mit Beiträgen von Frank von Auer, Karlheinz Geißler, Helmut Schauer, Ilse Brusis, Gert Otto, Oskar Negt, Rainer Zoll, Jürgen P. Rinderspacher, Otto Ulrich, Ursula Pasero, Friedhelm Hengsbach, Dietrich Lange, Peter Grohmann, Lothar Zimmermann, Irmgard Blättel, Klaus Zwickel, Eberhard K. Seifert, Christel Schachtner, Joachim W. Hohl, Christiane Müller-Wichmann, Michael Tress, Manfred Hilzenbecher, Claudia Schmidt, Detlef Knopf, Ursula Feist, Dietrich Henckel, Friedrich Heckmann, Andreas Mattner, Reinhart Kößler, Udo Wichert, Hans Joachim Sperling 1990, 376 Seiten, kt., 2 Bde. im Schuber, 36,00 € Der Doppelband gibt Einblicke in fachliche, gesellschaftliche und gewerkschaftliche Diskussionen über das Thema ‚Zeit‘ und zeigt auf, in welch hohem Maße Zeitmuster unser Leben beeinflussen. Wie geht der Mensch mit seiner Zeit um? Wie kann es gelingen, ein größeres Maß persönlich frei verfügbarer Zeit zu erhalten? Welche Bedeutung haben Arbeitszeitverkürzung und das freie Wochenende? Was bedeutet zeitliche Flexibilität? „Über die gesellschaftliche Ordnung der Zeit werden Lebenschancen verteilt, vergrößert oder verkleinert, der Raum für das Miteinander, für Kultur und Bildung, für individuelle Entfaltung und gesellschaftlichen Fortschritt.“ (Lothar Zimmermann) |
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Anne Frommann, Welf Schröter (Hg.) „Ich gehe zu jenen, die mich brauchen“ Mit Beiträgen von Anne Frommann, Inge Jens, Walter Jens, Gretchen Dutschke-Klotz, Jürgen Teller, Jan Robert Bloch, Nina Ranalter, Peter Grohmann, Burghart Schmidt, Wolfram Burisch, Anna Cunico Czajka, Gajo Petrović, Reymondo Tigre Perez, Welf Schröter, Margarita Pastene 1991, 192 Seiten, kt., mit zahlreichen Abb., 25,00 € „Ich gehe zu jenen, die mich brauchen.“ Dieser moralische Grundsatz begleitete Karola Bloch durch ihr an Ereignissen reiches und stets kämpferisches Leben. Solidarität mit den Menschen und die Verantwortung „für die gemeinsame Sache“ wurden ihr zur selbstverständlichen Verpflichtung. Als sie am 22. Januar 1990 ihren 85. Geburtstag in Tübingen feierte, meldeten sich viele jener alten und jungen Freunde zurück, die die Hilfe und Unterstützung „der großen alten Dame der Linken“ erfahren hatten und sich nun ihrerseits mit einer besonderen Hommage an „die rote Karola“ bedanken wollten. In sieben verschiedenen Städten zeigten Künstler, Schauspieler, Studierende, Frauen und Männer unterschiedlichsten politischen Engagements ihre Ehrungen in Vorträgen, Lesungen, Zeitungsartikeln, Gedichten, Liedern, Transparenten, persönlichen Würdigungen, Porträts in Funk und Fernsehen. Die Herausgeber des vorliegenden Bandes haben einen Ausschnitt der Würdigungen zusammengestellt. Inhalt und Form der Beiträge beleuchten die vielfältigen Aktivitäten Karola Blochs, ihre Wärme und ihr entschlossenes Eingreifen. Ein Band zu und über Karola Bloch, geschrieben von Freunden und Wegbegleitern aus Anlass ihres 85. Geburtstags. Im Anhang finden sich frühe Texte von Karola Bloch, vornehmlich aus ihrer Zeit als Architektin, die bis heute nicht mehr zugänglich waren. |
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Bernd H. Stappert (Hg.) Mieke Monjau: „… zu denen halten, die verfolgt sind“ Mit einem Vorwort von Barbara Suchy, Zeichnungen von Franz Monjau und Julo Levin. 1993, 212 Seiten, kt., mit zahlr. Abb., 18,50 € – Nicht mehr lieferbar! – Das Leben der im Alter von 92 Jahren verstorbenen Gegnerin des Nazi-Regimes Mieke Monjau „ist einer der Mosaiksteine, die man suchen muss, je länger der Holocaust zurückliegt, und die desto wichtiger werden, weil ihre Authentizität noch zusätzlich dem überlieferten Erlebten die Kraft der Überzeugung verleiht“ (evangelische information). |
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Karola Bloch Mit einem Nachwort von Anne Frommann, Irene Scherer und Welf Schröter 1995, 324 Seiten, kt., ill., 28,00 € In ihrer Autobiographie beschreibt die Architektin, politische Publizistin, engagierte Humanistin Karola Bloch (1905–1994), die Stationen ihres außergewöhnlichen Lebens und ihre Zeit zusammen mit Ernst Bloch. Von Lodz ging ihr Weg über Moskau, Berlin, Zürich, Wien, Paris, Prag, New York, Boston und Leipzig nach Tübingen. Geprägt vom Erlebnis der Russischen Revolution war sie stets auf der Suche nach einem „menschlichen Sozialismus“. Ihr Widerstand gegen den Nationalsozialismus, ihr Protest gegen das Ulbricht-Regime und ihr Engagement für demokratische Bürger- und Menschenrechte haben auch das Lebenswerk ihres Mannes Ernst Bloch mitgeprägt. Die Autobiographie, die bis in die frühen sechziger Jahre hineinreicht, schildert ihre Kindheit und Jugend, die Flucht, das Exil und das Überleben der Blochs. Die Polin Karola Bloch schrieb ihre Erinnerungen in den Jahren 1979 bis 1981, gerade als die unabhängige Gewerkschaft Solidarnosc große Veränderungen im sowjetischen Block auslöste. Ein Buch voller Ermutigungen und Hoffnungen. |
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Charlotte El Böhler-Mueller „Hütet Euch vor Begeisterung“ 1998, 120 Seiten, kt., mit zahlr. Abb., 20,00 € „Ich bin davon überzeugt, daß ein öffentliches Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus geschaffen werden sollte. Ich würde dafür plädieren, daß alljährlich am 30. Januar der ‚Tag der Zivilcourage‘ stattfindet. Denn daran hat es ja wohl am meisten gefehlt und daran sollte mit diesem Gedenken immer wieder erinnert werden.“ Unter diesem Motto blickt heute Charlotte El Böhler-Mueller auf ihre Kindheit und Jugend zurück, die sie während des Nationalsozialismus erlebte. Die Entstehung dieses Bandes, die Auseinandersetzung der Autorin mit ihrer Kinder- und Jugendzeit ist sicherlich zu allererst ihren Kindern zu verdanken, die nicht begreifen konnten, warum ihre Mutter kritiklos in dieser Zeit leben konnte. Sie ist aber auch dem Mut der Autorin zu danken, sich mit ihrem Leben in der Zeit nationalsozialistischer Diktatur auseinanderzusetzen und sich selbst unbequeme Fragen zu stellen. |