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PM 01.07.1997 Tübingen-Besuch wegen persönlichen Angriffen als unzumutbar abgesagt

Tübingen-Besuch wegen persönlichen Angriffen als unzumutbar abgesagt

Als Reaktion auf die ungewöhnlichen Angriffe der Tübinger Lokalpresse gegen Jan Robert Bloch hat dieser seinen Besuch in Tübingen abgesagt. Er werde weder an der für den 4. Juli 97 in der Universität anberaumten Podiumsdiskussion noch an der für den 6. Juli 97 vorbereiteten Matinée-Lesung teilnehmen. Jan Robert Bloch teilte mit, daß er sehr bedaure, den Veranstaltern diese Enttäuschung bereiten zu müssen. Seine Absage richte sich keineswegs gegen die außerordentlich willkommene Initiative von Südwestfunk, Studentenschaft, Buchhandlung "Die Gruppe" und Talheimer Verlag. Zu seinem Schritt bewogen habe ihn die Qualität der Berichterstattung des Schwäbischen Tagblattes. Die weniger sachlich als vielmehr persönlich gezielten Angriffe gegen seine Person lassen ein Auftreten in Tübingen als unzumutbar erscheinen. Wiederholt habe die Lokalzeitung unter bewußter Weglassung von Fakten und Argumenten von ihm ein Bild in der Öffentlichkeit gezeichnet, das inhaltlich falsch und nicht hinnehmbar ist.
Mit großer Sorge verfolgt der Talheimer Verlag diese Entwicklung. Die Berichterstattung des Schwäbischen Tagblattes über das gemeinsame Pressegespräch von Verlag, SWF und Studenten steht in wichtigen Punkten in krassem Widerspruch zu den tatsächlich gemachten Äußerungen. Jan Robert Blochs Reaktion ist bedauerlich. Der Schaden für Tübingen ist jedoch nicht durch ihn entstanden. Die seit Jahren andauernde Weigerung der Universität, etwas für die wissenschaftliche Bloch-Forschung zu tun, hat - zusammen mit einer nur einseitigen Berichterstattung - diesen Schaden hervorgebracht. Nicht das Verhalten Jan Robert Blochs stellt - so Welf Schröter - das Problem dar, sondern die Heimatlosigkeit der Bloch-Forschung in der Bloch-Stadt Tübingen gereicht zur Blamage.