Start Pressearchiv PM 14.05.2010 Gegen das Vergessen der Shoah – Für eine Utopie des Humanen
PM 14.05.2010 Gegen das Vergessen der Shoah – Für eine Utopie des Humanen

Gegen das Vergessen der Shoah – Für eine Utopie des Humanen

Jan Robert Bloch starb an Christi Himmelfahrt – Der Talheimer Verlag trauert um seinen Autor Text:

Der Naturwissenschaftler, Sozialphilosoph und Pädagoge Dr. Jan Robert Bloch ist am gestrigen Himmelfahrtstag in Berlin im Alter von 72 Jahren gestorben. In seinem Leben und Schreiben erinnerte er an die Shoah, wandte sich gegen das Vergessen des Holocaust und verteidigte jene Menschen in der Gesellschaft, die unter Ausgrenzung und Diskriminierung zu leiden hatten.

Der 1937 in Prag geborene Autor zahlreicher Fachpublikationen unterstützte die Ökologiebewegung in Deutschland. In seinem Werk "Kristalle der Utopie", das 1995 im Talheimer Verlag erschien, widerlegte er die These vom "Ende der Utopie" und setzte sich mit dem philosophischen Werk seines Vaters Ernst Bloch auseinander.

Jan Robert Bloch, der nach dem Krieg bis 1961 in Leipzig lebte, gehörte zu den schärfsten Kritikern des diktatorischen Regimes der DDR. Er stand auf der Seite der Montagsdemonstrationen und unterstützte seine von der StaSi verfolgten Freunde Jürgen und Johanna Teller in Leipzig. Unter dem Titel "Briefe durch die Mauer" veröffentlichte er 2009 mit anderen den Briefwechsel 1954-1998 zwischen Ernst und Karola Bloch sowie Jürgen und Johanna Teller, in dem der Dialog zwischen der Opposition Ost (Leipzig) und der Opposition West (Tübingen) die Tagträume der Freiheit und der Maueröffnung vorwegnahm.

Jan Robert Bloch lehrte an den Universitäten in Kiel und Potsdam. Sein analytisches Streben galt der Aufklärung über das Scheitern der "Moderne" im Jahr 1933, als die Nationalsozialisten das Denken des "Bauhauses" zu zerstören suchten und seine Mutter, die Architektin und Bauhaus-Schülerin Karola Bloch, die Familie über Paris und Prag ins amerikanische Exil in Sicherheit brachte.

Anne Monika Sommer-Bloch, Jan Robert Blochs Frau, und die Kinder aus früheren Verbindungen Hannes, Anna und Benjamin trauern um einen geliebten Menschen. Irene Scherer und Welf Schröter vom Talheimer Verlag sind Jan Robert Bloch dankbar für eine jahrzehntelange enge Freundschaft.

Hinweise auf das textliche Werk von Jan Robert Bloch

Kristalle der Utopie 
http://www.talheimer.de/books/skw15.html

Briefe durch die Mauer
http://www.talheimer.de/books/skw29.html

Beiträge im Bloch-Jahrbuch
http://www.talheimer.de/books/skw59.html
http://www.talheimer.de/books/skw57.html
http://www.talheimer.de/books/skw55.html