Start Pressearchiv PM 17.01.2010 Das "Prinzip Hoffnung" in der Diskussion
PM 17.01.2010 Das "Prinzip Hoffnung" in der Diskussion

Das "Prinzip Hoffnung" in der Diskussion

Zum 125. Geburtstag des Philosophen Ernst Bloch

Als weltweit einziges wissenschaftliches Fachorgan zur Wirkungsgeschichte der Philosophie Ernst Blochs erscheint jährlich der "Bloch-Almanach" im Talheimer Verlag. Die jüngste Ausgabe wurde von Dr. Klaus Kufeld, dem Leiter des Ernst-Bloch-Zentrums in Ludwigshafen herausgegeben.

Im 125. Geburtsjahr der Philosophen stellen zahlreiche renommierte Autoren die Frage nach der Aktualität und Bedeutung des Blochschen Werks. Die 28. Ausgabe des "Bloch-Almanach" will als Periodikum des Ernst-Bloch-Archivs der Stadt Ludwigshafen am Rhein dieser Diskussion ein Forum bieten.

Den Hauptteil des Bandes bildet eine Reihe von Aufsätzen, die insbesondere "Das Prinzip Hoffnung" zum Gegenstand haben. Das Hauptwerk Blochs ist 1959 erschienen. Zu diesem 50. Jubiläum schrieb Jan Robert Bloch über die Wege im und mit dem Prinzip Hoffnung. Martin Seel fordert konkrete Kriterien ein, die das Nachdenken über Utopien bestimmen sollten. Sven Hanuschek untersucht die Stellung des Prinzips Hoffnung im Jahr 1959, in dem auch Heinrich Böll, Günter Grass und Uwe Johnson ihre zentralen Werke veröffentlich haben. Wolfgang Schopf rekonstruiert anhand neuer Quellen, wie "Das Prinzip Hoffnung" seinen Weg zu den Suhrkamp gefunden hat. Constanze und Norbert Illig beobachten die Philosophie Blochs aus der Perspektive der Kunst und Doris Zeilinger analysiert die Bedeutung der Naturphilosophie für das Denken Bloch. Der Herausgeber, Klaus Kufeld, zeigt an der frühen Rezeptionsgeschichte des Prinzips Hoffnung die Komplexität der Nachkriegszeit auf.

Der dritte Teil des neuen Bloch-Almanachs bildet ein bedeutender, längerer Essay von Lucien Pelletier, "Ernst Bloch à la rencontre de la phénoménologie". Er beleuchtet vor allem "den jungen Bloch" und die Einflüsse der Phänomenologie auf die Entdeckung des Noch-Nicht-Bewussten.

Der neue Almanach beginnt mit den Reden, die anlässlich der Verleihung des Ernst-Bloch-Preises 2009 von der Hauptpreisträgerin Seyla Benhabib, dem Laudator Micha Brumlik und dem Förderpreisträger Ralf Becker gehalten wurden.

Der Band wird abgerundet durch die 24. Fortsetzung der Bibliographischen Mitteilungen aus dem Ernst-Bloch-Archiv von Karlheinz Weigand, dem frühere Leiter des Ernst-Bloch-Archivs, sowie durch die ergänzte Karola Bloch Bibliographie von Welf Schröter.

1981 wurde der erste Bloch-Almanach veröffentlicht. Im Laufe der Jahre sind über 5 000 Seiten mit Texten Blochs und Aufsätzen über ihn erschienen, als Impulse für Bloch-Forscher, aber auch als gewinnbringende Lektüre für das breitere Publikum. Im Konzept des Ernst-Bloch-Zentrums gehört der Bloch-Almanach aufgrund seiner interdisziplinären Interpretation des Blochschen Werkes und der Blochschen Themen zu den Kernaufgaben.

Bloch-Almanach 28/2009
Hg. v. Klaus Kufeld
Mössingen-Talheim: Talheimer Verlag, 2009; 288 Seiten; Preis: 15 Euro
ISBN 978-3-89376-134-0