Start Pressearchiv PM 03.09.2008 Delegation aus Costa Rica zu Gast beim Projekt "Gemeinderat auf Draht" in Mössingen
PM 03.09.2008 Delegation aus Costa Rica zu Gast beim Projekt "Gemeinderat auf Draht" in Mössingen

Delegation aus Costa Rica zu Gast beim Projekt "Gemeinderat auf Draht" in Mössingen

Zu einem transatlantischen Fachdialog besonderer Art kamen Gäste aus Costa Rica am 3. September 2008 nach Mössingen, um das erfolgreich abgeschlossene Projekt "Gemeinderat auf Draht" kennen zu lernen und über Möglichkeiten des Wissenstransfers zu sprechen. Das Projekt "Gemeinderat auf Draht" stellt ein Weiterbildungsangebot für Gemeinderäte und für kommunalpolitisch aktive Bürgerinnen und Bürger dar, um sich über die Möglichkeiten des "Virtuellen Rathauses" und den Potenzialen des "Electronic Government" kundig zu machen. Das Projekt wurde aus Mitteln der Landesregierung von Baden-Württemberg gefördert.

Im Rahmen einer einwöchigen Informationsreise besuchte eine Delegation im Rahmen des Projektes "Lokal- und Kommunalentwicklung (PRODELO)" unter Leitung von Fabio Rojas Molina, dem Präsidenten des Nationalen Instituts für kommunale Beratung und Unterstützung in Costa Rica auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Eschborn – im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Bonn – das Weiterbildungsteam in der kommenden großen Kreisstadt im Steinlachtal. Zu den Gästen gehörten (siehe Bild) neben Herrn Fabio Rojas Molina auch Frau Yamileth Chorres de Molina, Frau Rita Schönbeck von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GTZ (Berlin) sowie Frau Frau Bärbel Diehlmann (Berlin) als Dolmetscherin. Von Seiten des Projektteams "Gemeinderat auf Draht" nahmen Dr. Andrea Fausel (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg), Jörg Hulvershorn (Wirtschaftsförderung Stadt Mössingen), Irene Scherer (Talheimer Verlag, Agendagruppe Wirtschaft und Arbeit Mössingen) und Welf Schröter (Talheimer Verlag, Forum Soziale Technikgestaltung) teil. Der Besuch der Delegation in Mössingen geht auf ein Gespräch des Weiterbildungsnetzwerkes TREWIRA Neckar-Alb mit der GTZ (Stuttgart) zurück.

E-Government ist das zentrale Thema für die Zukunft der öffentlichen Verwaltung: Die Informations- und Kommunikationstechnologien verändern die Abläufe innerhalb der Verwaltung. Genauso beeinflussen sie die Beziehungen zu Bürgerinnen und Bürgern sowie zur Wirtschaft. Mit der Umsetzung von E-Government kann eine ganze Reihe von Zielen erreicht werden, so z.B. die Vereinfachung der Kommunikation, eine Stärkung der Kundenorientierung seitens der Verwaltung und ein wirtschaftlicheres Arbeiten. E-Government birgt große Potenziale – sie müssen jedoch richtig erkannt und gestaltet werden.

Die Demokratie in Gemeinde und Stadt sowie das bürgerschaftliche Engagement stehen vor neuen Herausforderungen. Das "Virtuelle Rathaus" und "Electronic Government" erfordern neues Orientierungswissen. Gemeinderäte, Bürgerinnen und Bürger wollen kompetent handeln, um das Leben und Arbeiten in der Gemeinde für Jung und Alt zukunftsfähig zu gestalten. Gemeinderat auf Draht wendet sich an Gemeinderäte und an alle, die kommunalpolitisch aktiv sind. Das Projekt Gemeinderat auf Draht will dazu beitragen, diese Veränderungskompetenz zu pflegen und aktuell zu halten.

Das Weiterbildungsangebot "Gemeinderat auf Draht" bieten auf der Basis des Lernmodells "Blended Learning" (Kombination des Lernens vor Ort mit dem betreuten Lernen am Bildschirm) Informationen darüber, wie Informations- und Kommunikationstechnologie die Abläufe im Rathaus neu strukturiert, wie sich dadurch die Beziehung zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern sowie der Wirtschaft verändert, wie E-Government ausgestaltet werden kann, welche großen Potenziale in der Umsetzung von E-Government stecken, und damit, wie Sie Ihre Gemeinde fit für die Zukunft machen können.

Das Weiterbildungsangebot "Gemeinderat auf Draht" wurde über zwei Jahre hinweg aufgebaut und mit Gemeinderäten aus Mössingen, Ofterdingen, Bodelshausen sowie mit Bürgerinnen und Bürgern aus Esslingen, Ulm, Neu-Ulm, Stuttgart, Tübingen und Mössingen ausprobiert. Träger der Maßnahme war die Stadt Mössingen. Zum Entwicklungsteam gehörten unter anderem die Landeszentrale für politische Bildung, der Talheimer Verlag, das Forum Soziale Technikgestaltung und das Weiterbildungsnetzwerk TREWIRA Neckar-Alb. Gefördert wurde das Vorhaben im Rahmen des Programms "doIT regional" der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg aus Mitteln des Ministeriums Ländlicher Raum.