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PM 16.10.2006 Talheimer Verlag begeht Doppeljubiläum

Talheimer Verlag begeht Doppeljubiläum

25 Jahre Bloch-Almanach und 10 Jahre Zusammenarbeit zwischen Ernst-Bloch-Archiv und Talheimer Verlag

Der Bloch-Almanach, den das Ernst-Bloch-Zentrum jährlich publiziert, ist in diesem Jahr zum 25. Mal veröffentlicht worden. Herausgeber ist der Leiter des Bloch-Archivs im Ernst-Bloch-Zentrum, Dr. Karlheinz Weigand. Seit zehn Jahren besteht auch die Zusammenarbeit mit dem Talheimer Verlag. Der Jubiläums-Jahrgang 25/2006 weist wieder prominente Autoren auf.

"Auf rund 5000 Seiten addieren sich die Werke der vergangenen Jahre mit Texten Blochs und Aufsätzen über ihn, als Impulse für Bloch-Forscher, aber auch als gewinnbringende Lektüre für das breitere Publikum", erklärte Dr. Karlheinz Weigand im Rahmen einer Pressekonferenz am 16. Oktober 2006. "Im Konzept des Ernst-Bloch-Zentrums gehört der Bloch-Almanach aufgrund seiner interdisziplinären Interpretation des Blochschen Werkes und der Blochschen Themen zu den Kernaufgaben", fügte der Leiter des Ernst-Bloch-Zentrums, Klaus Kufeld, an.

Die Einzigartigkeit des Bloch-Almanachs hebt die Geschäftsführerin des Talheimer Verlages, Irene Scherer, hervor: "Der Almanach ist weltweit das einzig regelmäßig erscheinende Organ der Bloch-Forschung. Das Ernst-Bloch-Zentrum kann auf diese wissenschaftliche Leistung sehr stolz sein."

Der Jubiläums-Band beginnt mit hochkarätigen Essays zur Aktualität Blochschen Denkens. Prof. Oskar Negt (Hannover) demonstriert sie an den Leitmotiven "Aufrechter Gang", Mitproduktivität der Natur und gesellschaftliche Verantwortung des Intellektuellen. Prof. Hans Heinz Holz (San Abbondio/Schweiz) findet weitere Ansatzpunkte, nämlich in Blochs Utopie-Begriff, der das Neue im Alten betont, und im Stellenwert des subjektiven Faktors in seiner Geschichtsphilosophie.

Anschließend beschreibt Prof. Micha Brumlik (Frankfurt am Main) die Rolle der Musik in der Blochschen Ästhetik. Sie ist Ausdruck der Differenz zwischen der Unvollständigkeit jeder Gegenwart und der Fülle des ausstehenden Noch-Nicht.

Es folgen zwei Aufsätze, in denen persönliche Erinnerungen reflektiert werden. Prof. Burghart Schmidt (Offenbach/Wien) blickt zurück auf seine Zeit als Blochs langjähriger Assistent; Rainer Rund, in den 80er Jahren Kulturdezernent Ludwigshafens, konnte dafür gewonnen werden, einen Überblick über die damaligen kommunalpolitischen Initiativen zur Würdigung des großen Sohnes der Stadt zu geben.

Die Ästhetik ist weiterhin ein Forschungsschwerpunkt. Darum lieferten die beiden Germanisten Achim Kessler (Frankfurt am Main) und Daniel Kollig (z. Z. Charlottesville/Virginia) Beiträge zur Verbindung von Sprachkunst und Philosophie bei Bloch bzw. zu Ernst Blochs "Spuren" und Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" im Kontext ihrer Zeit.

Das Thema Visionen und/oder Utopie im Bloch-Almanach 2003 führt der Trierer Doktorand Erik Zyber weiter, er untersucht Prophetie und Prognose.

Von einem weniger bekannten Lebensabschnitt handelt der letzte Aufsatz. Karlheinz Weigand (Bloch-Archiv) schildert Blochs Beziehung zu seinem Verleger und Mäzen Paul Cassirer in den Zwanziger Jahren in Berlin.

Danach setzt Welf Schröter die Karola-Bloch-Bibliographie fort, und den Abschluss bilden die Bibliographischen Mitteilungen aus dem Archiv.

Der Band schließt mit einer Übersicht über die Aufsätze aller 25 Ausgaben des Bloch-Almanachs seit 1981.

Bloch-Almanach Jg. 25 / 2006