Start Pressearchiv PM 02.09.2006 Öffentliche Fachtagung "Heimat in vernetzten Welten"
PM 02.09.2006 Öffentliche Fachtagung "Heimat in vernetzten Welten"

Öffentliche Fachtagung "Heimat in vernetzten Welten"

Zwanzig Jahre Ernst-Bloch-Gesellschaft (1986-2006)

Ihren zwanzigsten Geburtstag feiert die Ernst-Bloch-Gesellschaft in dieser Woche im Ludwigshafener Ernst-Bloch-Zentrum mit der öffentlichen Tagung "Heimat in vernetzten Welten" am 8. und 9. September. Renommierte Experten beschäftigen sich mit dem zukunftsweisenden Heimatbegriff Ernst Blochs und kontrastieren ihn mit gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Interessierte sind herzlich willkommen. Der Talheimer Verlag unterstützt die Tagung.

Angenommensein und Angesprochenwerden sind Sehnsüchte des Menschen, die in der Kindheit wachgerufen wurden. Ernst Bloch verbindet sie mit unserem Traum von einer Welt, die Heimat ist. Aber ist nun die sich immer mehr vernetzende Welt etwas, was der Verwirklichung dieses Traumes entgegensteht oder entwickeln sich neue Perspektiven? Wenn sich die Frage nach der Selbstverortung des Menschen neu stellt, bekommt dann der Blochsche Heimatbegriff eine neue Brisanz? Wie aktuell ist ein Begriff von Heimat, der nicht an Orte sondern an Zukunft gebunden ist?

Die Tagung der Ernst-Bloch-Gesellschaft "Heimat in vernetzten Welten" will sich durch Vorträge und Diskussionen einer Beantwortung dieser Fragen nähern. Die Referenten werden Vernetzungen aufspüren zwischen Philosophen, zwischen Orten, zwischen Sozialem, zwischen Virtuellem und Ideellem. Sie werden ausgehend von Zusammenhängen und Hintergründen über die Auswirkungen für den Einzelnen und die Gesellschaft zeigen, was konkrete Utopie von Heimat in vernetzten Welten heißen kann.

Mit dieser Tagung feiert die Ernst-Bloch-Gesellschaft zugleich ihr zwanzigjähriges Bestehen. 1986 wurde sie in Ludwigshafen mit dem Ziel gegründet, die Kenntnis des Werkes und des Wirkens Ernst Blochs zu fördern. Sie sollte ein kritisches Forum sein, dass den Blochschen Entwurf ins Unabgegoltene aufrecht erhält. Die Gesellschaft hat in zwanzigjähriger Tätigkeit durch Tagungen, Symposien, Workshops, Jahrbuch und Mitteilungen, vor allem aber durch den Einsatz ihrer Mitglieder auf öffentlichen und universitären Veranstaltungen zur Aktualisierung des Blochschen Werkes beigetragen und die gängigen Aktualisierung kritisch reflektiert. Gerade darin sieht sie auch zukünftig ihren Schwerpunkt. Sie wird allen Versuchen entgegentreten, die Blochs Werk als eine den jeweiligen Verhältnissen angepasste Weltanschauung herabsetzen und setzt dem die "Sehnsucht des Menschen, ein wirklicher Mensch zu werden" entgegen.