Start Pressearchiv PM 31.08.2005 Talheimer Verlag erinnert an die Gründung der Gewerkschaft Solidarność vor 25 Jahren und deren wichtigen Einfluss auf Europa
PM 31.08.2005 Talheimer Verlag erinnert an die Gründung der Gewerkschaft Solidarność vor 25 Jahren und deren wichtigen Einfluss auf Europa

Talheimer Verlag erinnert an die Gründung der Gewerkschaft Solidarność vor 25 Jahren und deren wichtigen Einfluss auf Europa

talheimer präsentiert "Metamorphosen der Utopie"

"Man kann nicht ohne Träume leben". Mit diesem Satz blickt Helena Łuczywo auf ihre Zeit in der Solidarność zurück. Als das Kriegsrecht in Polen gegen die unabhängige Gewerkschaft Solidarność ausgerufen wurde, "hieß das für mich und meine Freunde, den Solidarność-Untergrund zu organisieren: die Führungspersonen zu verstecken, sie so zu unterstützen, dass sie Solidarność weiterführen konnten, und gleichzeitig im Untergrund eine Öffentlichkeit schaffen". Heute ist Helena Łuczywo stellvertretende Chefredakteurin der "Gazeta Wyborcza" einer der einflussreichsten Tageszeitungen Polens.

In dem neuen Buch des Talheimer Verlages "Metamorphosen der Utopie" beschreiben Helena Łuczywo und ihre damaligen Mitstreiter Karol Modzelewski, der der neuen unabhängigen Gewerkschaft Solidarność ihren Namen gab, David Warszawski, heute Chefredakteur der polnischen jüdischen Monatszeitschrift "Midrasz", Jan Lityński, heute Parlamentsabgeordneter, und Radoslaw Gawlik, jahrelanger Staatssekretär im Umweltministerium der polnischen Regierung, ihr unentwegtes Eintreten für Demokratie und Bürgerrechte in Polen gegen das realsozialistische System. Ausführlich leiten sie die Entstehung der unabhängigen Gewerkschaft Solidarność aus den Streiks und Widerstandsaktionen seit 1956, 1968, 1970, 1976 und 1980 her.

Aus Anlass des 25. Jahrestages der Gründung der Gewerkschaft Solidarność und des Danziger Abkommens geben die beiden früheren Tübinger, Mathias Richter, heute Leiter der Wirtschaftsredaktion der Potsdamer "Märkischen Allgemeinen Zeitung", und Inka Thunecke, heute Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg, den Band "Metamorphosen der Utopie – Rückblicke und Ausblicke nach Europa" heraus.

Das Buch entwickelte sich auch unter der Perspektive des 30. Jahrestages der "Helsinki-Akte" (1975-2005) und dem 25. Jahrestag der Gründung der Solidarność (1980-2005). Im intensiven Dialog mit führenden Vertretern der polnischen Bewegung Solidarność wie dem mehrfach verhafteten Karol Modzelewski, mit Akteuren des "Prager Frühling" und Initiatoren der tschechischen Opposition "Charta 77" wie dem früheren Außenminister in der Regierung Vaclav Havels, Jiri Dienstbier, und mit Oppositionellen Ungarns wie dem bekannten Theaterschaffenden István Eörsi, zeichnet das Gesamtprojekt die unterschiedlichen Wege in Richtung "Utopie Europa" nach. Die demokratischen Bewegungen in Osteuropa mussten einen anderen Weg wählen wie etwa die "68iger-Generation" im Westen.

Der von Mathias Richter und Inka Thunecke herausgegebene Band enthält 16 Interviews aus vier Ländern. Ausführliche Einleitungen, Hintergrundinformationen und Anmerkungen erleichtern das Verständnis.

In einer Präsentationstour werden die Ergebnisse des Vorhabens in mehreren Städten wie Berlin, Ludwigshafen am Rhein und Mössingen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die vereinbarte Präsentation in Mössingen erfolgt im Herbst in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Stadtbücherei Mössingen.

Metamorphosen der Utopie – Rückblicke und Ausblicke nach Europa
Mathias Richter, Inka Thunecke (Hg.)