Start Pressearchiv PM 08.11.2000 Initiative für Zivilcourage wendet sich an das Ernst-Bloch-Zentrum
PM 08.11.2000 Initiative für Zivilcourage wendet sich an das Ernst-Bloch-Zentrum

Initiative für Zivilcourage wendet sich an das Ernst-Bloch-Zentrum

Mit "kämpferischem Humanismus" gegen Schlagwort der "deutschen Leitkultur" vorgehen

Mit einem Appell an die Öffentlichkeit und an das 'Ernst-Bloch-Zentrum' melden sich bekannte Vertreter der Philosophie Ernst Blochs und Unterstützer des am vergangenen Wochenende in Ludwigshafen eröffneten neuen Zentrums zu Wort. Die Unterzeichnenden fordern das Ernst-Bloch-Zentrum auf, ein Projekt mit dem Namen Aufrechter Gang: Von der Zivilcourage zum kämpferischen Humanismus zu realisieren, um damit ein weiteres Gegengewicht "gegen den anmassenden und gesellschaftspolitisch gefährlichen Begriff einer 'deutschen Leitkultur'" zu schaffen.

In der von den Bloch-Erben Jan Robert Bloch und Mirjam Josephsohn, von den Mitgliedern des Vorstandes der Ernst-Bloch-Gesellschaft und des Beirates des Ernst-Bloch-Zentrums, Francesca Vidal und Welf Schröter, von den wissenschaftliche Interpreten des Bloch-Werkes, Anne Frommann und Gerd Koch und der Verlegerin Irene Scherer unterzeichneten Erklärung heißt es:

"Die Unterzeichnenden begrüssen die Initiative, im neuen Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen ein Projekt mit dem Namen Aufrechter Gang: Von der Zivilcourage zum kämpferischen Humanismuszu beginnen. Das öffentliche Vorhaben soll dazu ermutigen, sich Fremden- und Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus zu widersetzen. Das Ernst-Bloch-Zentrum soll auch ein Forum für interkulturelle Begegnungen sein. Mit Veranstaltungen wie z.B. Lesungen, Ausstellungen, Vorträgen, verschiedenen künstlerischen Darbietungen und Diskussionen sollen Courage und Argumente für ein tolerantes, kulturell vielgestaltiges Europa gestärkt werden. Wir verwahren uns gegen den anmassenden und gesellschaftspolitisch gefährlichen Begriff einer "deutschen Leitkultur". Die politische Erbschaft von Ernst und Karola Bloch verpflichtet uns zu einem kämpferischen Humanismus und zur Solidarität mit verfolgten Minderheiten."

Jan Robert Bloch, Mirjam Josephsohn, Cornelia Rottmann, Welf Schröter, Gerd Koch, Anne Frommann, Irene Scherer, Francesca Vidal, Mariangela Baiano, Helen Burisch, Elke Ritter, Astrid Reuter, Barbara Fritz, Inge-Lore Wöllstein, Margarethe Seifert, Karin Lambrecht, Marita Hoffmann, Eleonore J. Wilhelm, Chiaza de Luzenberger, Robert Maurer, Sabine Luft, Karl-Heinz Althaus, Klaus Hopf, Heike Arend, Renate Kern, Wolfgang Bayer.