Inhaltsverzeichnis
Robin Bauer, Helene Götschel
Gender in Naturwissenschaften – Ein Curriculum an der Schnittstelle der Wissenschaftskulturen. Statt eines Vorworts
Degendering Science: Erweiterung des Wissenschaftsverständnisses und Curriculums der Naturwissenschaften
Helene Götschel
Curriculumentwicklung an der Schnittstelle von naturwissenschaftlicher Bildung und Gender Studies
Robin Bauer
Gender & Science Studies – Reflexion der Naturwissenschaften aus der Geschlechterperspektive
Dorit Heinsohn
Zweibahnstraßen zwischen Gender Studies und Naturwissenschaften
Gender Studies und Naturwissenschaften: Ein Curriculummodul und seine inhaltliche Gestaltung
Helene Götschel
Das Modul Gender Studies und Naturwissenschaften an der Schnittstelle der Wissenschaftskulturen
Helene Götschel, Robin Bauer
Von Wissenschaftskriegen und Situierten Wissen – Lehrveranstaltungen für ein Modul zu Gender Studies und Naturwissenschaften
Andrea Blunck
Gender-Lehrveranstaltungen in der Mathematik
Gesa Mayer
Biologie und die Konstruktion von Geschlecht
Transdisziplinäre Lehre: Herausforderungen und Strategien
Robin Bauer
Die eigene Fachdisziplin ganz neu entdecken: Evaluation eines Curriculums zu Gender & Science Studies
Robin Bauer
Hochschuldidaktische Realisierung von Lehre an der Schnittstelle der Wissenschaftskulturen
Helene Götschel
Strategien zur Implementierung eines Curriculums zu Gender Studies und Naturwissenschaften in Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Gender Studies
Fazit: Einen Dialog zwischen Gender Studies und Naturwissenschaften initiieren
Helene Götschel, Robin Bauer
Gender in Naturwissenschaften – Perspektiven in der Hochschulreform
Robin Bauer
Degendering Science – Developing a Gender and Science Studies Curriculum. Overview and Conclusions
Anhang
Angaben zu den AutorInnen und HerausgeberInnen
Seminarpläne der Lehrveranstaltungen
Evaluationsbogen für Degendering-Science-Seminare
Veröffentlichungen über das Projekt Degendering Science
Danksagung
Der Band richtet sich besonders an Lehrende der Naturwissenschaften, Gender Studies, Wissenschaftsforschung und der Fachdidaktiken der Naturwissenschaften, die Elemente der Gender & Science Studies in ihre Lehre integrieren möchten, er richtet sich an angehende und bereits in der Praxis tätige Lehrerinnen und Lehrer, die an Schulen naturwissenschaftliche Fächer unterrichten, sowie an andere Multiplikator/innen der Naturwissenschaften. Jeder Artikel ist so konzipiert, dass er für sich alleine stehen kann, so dass eine selektive Lektüre möglich ist. Die Autorinnen und Autoren haben sich bemüht, die hier diskutierten Thematiken nicht nur für ein Fachpublikum, sondern auch für interessierte Laien (der Naturwissenschaften, der Gender Studies oder beidem) verständlich darzustellen.
„Es gibt inzwischen zahlreiche Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen in den Naturwissenschaften. Den meisten ist gemeinsam, dass sie versuchen, das Interesse von Mädchen und Frauen für naturwissenschaftliche oder technische Berufe und Bildungsgänge zu steigern. Implizit fordern solche Herangehensweisen, die Schülerinnen die Naturwissenschaften schmackhaft machen möchten, Mädchen und Frauen auf, sich den Naturwissenschaften in ihrer jetzigen Gestalt anzupassen, um dort bestehen zu können. Oder diese Maßnahmen versuchen, Mädchen durch das Einbeziehen geschlechterstereotyper Elemente in Naturwissenschaftsdidaktiken zu motivieren, und bestätigen so problematische Vorstellungen von Geschlecht, wie etwa die Konnotation von Soft Skills als weiblich. ‚Degendering Science – Ein Projekt zur Erweiterung des Wissenschaftsverständnisses und Curriculums der Naturwissenschaften‘ verwendet daher eine andere Strategie, die auf eine machtsensible Reflexion und Veränderung der Naturwissenschaften selbst abzielt, anstatt Mädchen, Frauen und andere unterrepräsentierte Gruppen als defizitär zu konstruieren. Die Attraktivität der Naturwissenschaften soll durch den Einbezug sozialer Kontexte in das Selbstverständnis und Curriculum der Naturwissenschaften erhöht werden. Diesem Vorgehen liegt insbesondere die Überlegung zugrunde, dass für gesellschaftlich unterprivilegierte Gruppen eine soziale Kontextualisierung der Naturwissenschaften von besonderer Bedeutung ist, da sie tendenziell eher mit den Nachteilen und weniger mit den Vorteilen naturwissenschaftlicher Forschung und technologischer Entwicklung konfrontiert sind. Da der Schwerpunkt von Degendering Science auf der Gleichstellung von Frauen liegt, war es das zentrale Anliegen des Projekts, die Reflexion der Naturwissenschaften aus einer Geschlechterperspektive zu fördern. Robin Bauer führt im Beitrag ‚Gender & Science Studies – Reflexion der Naturwissenschaften aus der Geschlechtersperspektive‘ vor, auf welchen Ebenen Geschlecht in den Naturwissenschaften analysiert werden kann. Dieses langfristige Ziel sollte durch die mittelfristige Strategie des Bildens von Zweibahnstraßen zwischen den Gender Studies und den Naturwissenschaften erfolgen. Der Beitrag von Dorit Heinsohn ‚Zweibahnstraßen zwischen Gender Studies und Naturwissenschaften‘ stellt diese Strategie vor. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei dieser Art transdisziplinären Unterfangens um die Überschreitung nicht nur von Disziplinengrenzen innerhalb einer Wissenschaftskultur, sondern zwischen den Wissenschaftskulturen handelt, sprechen wir hier im Folgenden auch von Transkulturalität. Um diesen transkulturalen Dialog zwischen den Gender Studies und den Naturwissenschaften zu initiieren, entwickelte das Projekt Degendering Science ein Curriculummodul ‚Gender Studies und Naturwissenschaften‘, das so flexibel gestaltet wurde, dass es in verschiedene Studiengänge integriert werden kann. Das zweite Kapitel widmet sich der Beschreibung dieses Moduls und exemplarischen Lehrveranstaltungen. Zunächst diskutiert Helene Götschel ‚Das Modul Gender Studies und Naturwissenschaften an der Schnittstelle der Wissenschaftskulturen‘. Anschließend werden von Helene Götschel und Robin Bauer unter dem Titel ‚Von Wissenschaftskriegen und Situierten Wissen – Lehrveranstaltungen für ein Modul zu Gender Studies und Naturwissenschaften‘ exemplarisch vorgestellt.“ (Robin Bauer, Helene Götschel, Statt eines Vorworts)