Inhaltsverzeichnis
Bernd Jürgen Warneken
Ein Dorf schreibt deutsche Geschichte. Vorwort zur Neuauflage
Hermann Berner
Jakob Textor
Da ist nirgends nichts gewesen außer hier
Hans-Joachim Althaus, Friedrich Bross, Gertrud Döffinger, Hubert Flaig, Karlheinz Geppert, Wolfgang Kaschuba, Carola Lipp, Karl-Heinz Rueß, Martin Scharfe, Bernd Jürgen Warneken
Vorwort zur Erstauflage
Die Vorgeschichte oder „Mössingen war schon immer ein bißchen mit vorndran, auch früher schon“
„Ein halsstarriges, rebellisches Gesindlein“
Horizontveränderungen und Lernprozesse „Wir wollen keine Herren sein noch Knechte, wir sind alle zur Freiheit geboren!“ Ländliche Wege zum Sozialismus
Die proletarische Schöpfungsgeschichte: Arbeiterleben und Arbeiterbewegung im Spiegel der Mössinger Pfarrberichte
Der Mössinger Weg zur KPD – Die Umwälzung: Der Arbeiter-, Bauern- und Handwerkerrat 1918
„1920 häuteten sie sich und wurden Kommunisten. SPD – USPD – KPD
„Wir sind frech gewesen, dort, als junge Kerle“
„… die stärkste der Parteien“. Mössinger Wahlergebnisse im Überblick
Das Mössingen der 1920er und frühen 1930er Jahre
Ein statistischer Exkurs
Krisenerfahrung als Lebensgeschichte. Mössinger erzählen
Von Krise zu Krise
„Mit der Kommunalpolitik ist es eine Sache für sich“
„Da hat es manchen Streit gegeben.“
Parteipolitik im Gemeinderat
Praktische Solidarität: Der Konsum
„Auch bei Kommunisten fließt das Wasser nicht bergauf.“ Kompromisse
Die Baugenossenschaft 101
Konflikte um den Konsum
Druck von rechts
Arbeiterpolitik auf dem Dorf
Die KPD 1923 bis 1929
Die Jahre des Umschwungs
Die Pausa-Arbeiter proben den Aufstand
„Ein großer Haufen ist schlecht bekehren.“ Zur Organisationsstruktur der Mössinger KPD
„Ihr wärt recht, wenn ihr nur keine Kommunisten wärt!“
Arbeitervereine
Vereinsgeschichte und Vereinsalltag
Arbeitervereinsfeste
„Jetzt kommt der lustige Teil, nicht wahr“ Feste für die gesamte Einwohnerschaft
„Geradewegs vorwärts und aufwärts“. Ein neuer Aufbruch und das Ende
Nazis im roten Mössingen
„Die erste Bresche in die kommunistische Hochburg ist gelegt“
„Nur weiter so ihr Stürmer des dritten Reiches und Heul!! Adolf!“
Antifaschistische Einheit
„Ich tät das noch mal machen“ – Der „Mössinger Aufstand“ gegen die Machtübergabe an den Nationalsozialismus
„Es war das Gerücht in Mössingen verbreitet, daß jetzt die Stunde gekommen sei“
Der Streikentschluss
Ein erster Erfolg
Morgen sind wir die Herren“
Ich arbeite bei der Firma Merz, nicht bei den Kommunisten“
Der Augenblick der Wahrheit
„Im Ort herrscht wieder Ruhe, nur die Polizei ist in reger Tätigkeit“
Solidarität
„Die Mitläufer können sich bei den Anführern bedanken“. Die Pressekampagne gegen die Streikteilnehmer
„Wenn's überall so gewesen wäre wie in Mössingen“. Vom Sinn einer Niederlage
Die roten Mössinger im braunen Reich
Das Ende des roten Mössingen
„In gleichem Schritt und Tritt“
„Politisch nicht zuverlässig“ – Vom Widerstand im Nationalsozialismus
Genossinnen oder Gehilfinnen – Wo waren die Frauen?
„Morgens um sieben ist der Haushalt in Ordnung“. Frauen zwischen Fabrik- und Hausarbeit
„Ach, da wars schön“
Man hat keine Frauen wollen“
„Ich brauch' keinen Pfarrer zum Heiraten“ oder „Das ist mit den Frauen schwieriger“
Frauenpolitik der KPD: Die Kampagne gegen den § 218
„Und dann ist man gleich mitgelaufen“. Frauen beim Generalstreik
10 Jahre verfolgt. Frauen als Opfer?
Nachwort zur Erstauflage [1982]
Anmerkungen der Herausgeber zur Neuauflage
Quellen- und Literaturverzeichnis [1982]
Verzeichnis der Gesprächspartner/innen [1982]
Autorenverzeichnis
Ein Nachwort
Hermann Berner
Fast wäre auch hier nichts mehr gewesen. Das unabgeschlossene Erbe des Mössinger Generalstreiks
Anhang
Jürgen Wertheimer
Die „Blechtrommler“ von Mössingen. Zivilcourage einst und jetzt
Urteil des Landgerichts Tübingen 1954
Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart 1955
Abbildungsverzeichnis und Bildnachweise
Verlegerische Notiz (Irene Scherer, Welf Schröter)
Erinnerungen für die Verantwortung heute
Autorinnen und Autoren
„Der Auslöser des Interesses an den Mössinger Arbeitern war natürlich deren Aufstand gegen die Machtübergabe an die Nationalsozialisten, jener 31. Januar 1933, an dem Mössingen deutsche Geschichte geschrieben hat; und gewiss lag der zehnköpfigen Autorengruppe daran, dieser damals leider isoliert gebliebenen Protestaktion die ihr bis dahin vorenthaltene gebührende Erinnerung und Würdigung zuteil werden zu lassen. Aber wer das Buch aufschlägt, wird bald merken, dass es nicht als Heldenepos und nicht als Propagandaschrift angelegt ist, sondern als sozial- und kulturhistorische Investigation. Seine Leitfrage ist: Wie war es möglich, dass eine solche teilnehmerstarke, entschlossene, hellsichtige Aktion nicht in den Zentren der Arbeiterbewegung, nicht an der Spree, an der Elbe, am Rhein, sondern an der Steinlach in einem 4.000-Seelen-Dorf am Fuß der Schwäbischen Alb stattfand?“ (Bernd Jürgen Warneken)
„Warum es wichtig ist, Aktionen wie den Generalstreik im Gedächtnis zu behalten, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Bedeutsam für mich ist immer gewesen, dass es Widerstand gegen Hitler nicht nur in Offizierskreisen gab, sondern auch ‚einfache Leute‘ (ich will die Mössinger Generalstreikteilnehmer mal so nennen) Widerstand leisteten – und das zu einem frühen Zeitpunkt, als die Militärs noch ‚Hurra!‘ riefen, Widerstand jedoch noch viel Erfolg versprechender gewesen wäre als nur wenige Monate später. Ich denke zwar nicht, dass in unmittelbarer Zukunft in Deutschland ein neuer Faschismus droht – obwohl es nach wie vor ein gewisses Potenzial dafür gibt –, aber sich für eine gerechte Gesellschaft einzusetzen und dafür auch auf die Straße zu gehen, war und ist nie verkehrt. Deshalb ist es für mich persönlich eine besondere Genugtuung, in einem Ort wie Mössingen zu wohnen, in dem Widerstand gegen ein Unrechtsregime geleistet wurde.“ (Hermann Berner)“