Inhaltsverzeichnis
Francesca Vidal
Vorwort
Rainer E. Zimmermann
Imago mundi. Begründung und Verfügungsmacht oder Eine Poetik der Modelle
Doris Zeilinger
Wechselseitiges Ergreifen. Kunst als Brücke zwischen Mensch und Natur
Petra Brücher
Der Klang der träumenden Bilder. Eine kleine Philosophie der Film-Musik bei Ernst Bloch
Ulrike Erhard
Ernst-Bloch-Straße, Berlin Kaulsdorf
Sabine Ley, Volker Beller
Phantasmen eine Sprache
Anne Eusterschulte
Bilderwelten bei Leibniz
Helmut Fahrenbach
Philosophie in der veränderten Welt. Zum philosophischen Werk von Walter Schulz
Aus dem Vorwort:
„Die unter dem Titel Bilder-Welten versammelten Aufsätze wollen vermitteln, dass es auch weiterhin darum geht, um die Unabhängigkeit des Denkens im Zeitalter der Wissenschaften zu ringen. So wie für Walter Schulz die Frage ‚Was ist der Mensch‘ Hauptfrage der Philosophie geblieben ist, betont Rainer E. Zimmermann in seinem Beitrag, dass Philosophie in erster Linie auf den Menschen zielt und sie sich dessen wieder bewusst werden muss. Die Probleme, mit denen Philosophie sich zukünftig zu beschäftigen hat, seien ‚die Rolle heutigen Philosophierens in der Gesellschaft, die Frage nach der Interdisziplinarität und die Frage nach der Internationalität‘. Existentielles Philosophieren will, so Zimmermann, aus der Grundhaltung des In-Frage-stellens sich der konkreten Praxis stellen.
Diese Grundtendenz suchen Doris Zeilinger, Petra Brücher und Ulrike Erhard auf sehr unterschiedliche Weise im Blochschen Werk aufzuzeigen. Zeilinger legt dar, wie in der Philosophiegeschichte im Bezug auf das Verhältnis zur Natur versucht wurde, sich der Frage zu nähern, was menschlich sei oder diese Frage gänzlich als unsinnig abgelehnt wurde. (Günther Anders) Inwieweit Bloch eine noch ausstehende gemeinsame Bestimmung von Mensch und Natur ausmacht, erklärt sie an der Funktion der Kunst als Brücke zwischen beiden, die diese sein kann, da sich in ihr etwas manifestiert, was Mensch und Natur gemeinsam ist, das Noch-Nicht.
Brücher konzentriert sich auf die Welt der ‚Träumenden Bilder‘ und will zeigen, dass Bloch in seiner Philosophie der Musik etwas voraus gedacht hat, was wir heute von der Filmmusik erwarten würden, ‚die Wechselwirkung zwischen visueller Darstellung als Gesehenem und dem Gehörten wird zu einer Symbiose, die ein Gesamtkunstwerk realisiert‘.
Ulrike Erhards Beitrag soll den Betrachter anregen, über Blochs Bilderwelten im Bezug auf gelungene Architektur in der Wechselwirkung mit gegenwärtigen Bauten nachzudenken. Sie fotografierte die Ernst-Bloch-Straße in Berlin und gab den Bildern Untertitel, Zitate von Bloch, in denen er sich über architektonische Utopien äußerte.
Mit den ‚Bildern möglicher Welten‘ beschäftigt sich auch Anne Eusterschulte, die dem Einfluss der Metaphysik Leibniz’ auf die Ästhetik des 18. Jahrhunderts nachspürt. Leibniz’ Metaphysik ist laut Eusterschulte das Fundament, um die Tätigkeit des Künstlers im Sinne einer Verwirklichung möglicher ‚poetischer Welten‘ analog der göttlichen creatio mundi zu begreifen.“