Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Klaus Kufeld und Peter Zudeick
Utopisches Denken und Gestalten für ein zukunftsfähiges Morgen
Teil I: Zur Aktualität der Themen Ernst Blochs
Peter Zudeick
Häkchen und roter Faden
Michael Pauen
Geist und Ungeist der Utopie
Burghart Schmidt
Kann Hoffnung enttäuscht werden?
Francesca Vidal
Sein wie Utopie: Zur Kategorie Heimat in der Philosophie von Ernst Bloch
Hartmut Wagner
Zur Rechtsphilosophie Ernst Blochs
Micha Brumlik
Ernst Blochs Liebe
Teil II: Gestaltungsräume für eine utopische Praxis
Hermann Glaser
Hoffnung im Labyrinth der Zeit? Bemerkungen zur Beschleunigungskrise
Olaf Schwencke
Die Künste als Vorschein
Jan Robert Bloch, Rainer E. Zimmermann
Naturallianz
Welf Schröter
Ein digitaler Bloch der virtuellen Arbeit?
Franz Josef Radermacher
Zukunft der Arbeit im Kontext der Globalisierung
Johano Strasser
Optimismus als Bürgerpflicht?
Jan Robert Bloch
„Der schwingende Ton zieht fort“: Ernst Bloch, der Chiliasmus und die Musik
Dieter Schnebel
Komposition GLOSSOLALIE
Hilde Domin
Ziehende Landschaft
Norbert Bolz
Die Zeit der Weltkommunikation
Barbara Strohschein
Schöne ortlose Utopie. West und Ost in einem Deutschland
Anne Frommann
Pädagogische Vorsicht und Rücksicht
Rainer E. Zimmermann
Physik als praktische Theorie
Teil III: Anhang
Karlheinz Weigand
Auswahl-Bibliographie und Zeittafel
Zeittafel
Autorinnen und Autoren
„‚Nur dasjenige lebt, was mit uns in Fahrt ist.‘ Ernst Bloch hat diesen Satz auf Immanuel Kant gemünzt und auf ein Erinnern, das allzu beliebig an Jahreszahlen, Gedenktagen, feierlichen Anlässen sich orientiert. ‚Mit uns in Fahrt‘: Damit wird präzis alles ausgeschlossen, was archivarischen Charakter hat, was petrifiziert, ein- für allemal feststellt, festschreibt. In diesem Sinne soll auch hier weder museales Erinnern an Ernst Bloch und seine Philosophie zelebriert noch die Diskussion um den Utopie-Begriff lediglich neu entfacht werden. Die Fronten sind bekannt. Wir kennen Blochs Schriften oder wenigstens deren Rezensionen. Wir kennen Joachim Fests Streitschrift vom Verfall der Utopie. Wir kennen den sogenannten Walser-Bubis-Disput um die Bewältigung deutscher Geschichte. Wir kennen die Sloterdijk-Debatte um den sogenannten Menschenpark. Wir kennen auch die Diskussion um die sogenannte ‚Zweite Moderne‘, die sich der strategischen Themen der Globalisierung (Weltordnungspolitik, Zukunft der Arbeit, Bürgergesellschaft) annimmt. Wir sprechen auch nicht von der Jahrtausendwende, weil es der Gregorianische Kalender nun mal so vorsieht, sondern weil die ganze Welt vor fundamentalen Umbrüchen steht. ‚Globalisierung‘ ist nicht nur ein Schlagwort, mit dem in den aktuellen politischen Diskussionen der status quo gefeiert und jede menschliche Einrede in vermeintlich ‚naturgegebene‘ Geschichtsabläufe stumm und dumm gemacht werden soll. Sie ist auch Folge weltweit vernetzter Kommunikation mit unabsehbaren technologischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen. […] Es ist die Absicht der Essays, praktisch-utopische Gestaltungsräume in den verschiedenen Zweigen der Wissenschaft und der Künste herauszuarbeiten und eine kritische Auseinandersetzung mit den aktuellen geistigen, kulturellen, gesellschaftlichen Debatten am Beginn eines neuen Jahrtausends zu entfachen. Dies geschieht in einem Klima, das von den wichtigsten gesellschaftlichen Strömungen unserer Zeit gekennzeichnet und geprägt ist.“ (Aus dem Vorwort)