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Bloch-Almanach 23/2004Bloch-Almanach 25/2006

Bloch-Almanach 24/2005

Karlheinz Weigand (Hg.)

Bloch-Almanach 24/2005
Periodikum des Ernst-Bloch-Archivs der Stadt Ludwigshafen am Rhein

Mit Beiträgen von Horst Müller, Anna Wolkowicz, Micaela Latini, Günter Mieth, Gerd Irrlitz, Thilo Götze Regenbogen, Welf Schröter, Karlheinz Weigand und Klaus Kufeld

2005, 160 S., br., 29,00 €
ISBN 978-3-89376-114-2 [ISBN 3-89376-114-4]

Bloch-Almanach 24/2005
( Talheimer Verlag )

€ 29.00 (inkl. 7 % MwSt.)


Inhaltsverzeichnis

Vorwort
Von Klaus Kufeld und Karlheinz Weigand

Der Bogen Feuerbach, Marx, Bloch, Bourdieu: Realismus und Modernität des Praxisdenkens
Von Horst Müller

Erich Gutkinds „Siderische Geburt“ als Kontext für Blochs „Geist der Utopie“
Von Anna Wolkowicz

Geist des Ornaments. Anmerkungen zu Ernst Blochs Betrachtungen über die Dekorationskunst
Von Micaela Latini

Ernst Bloch und Friedrich Hölderlin. Einige Thesen
Von Günter Mieth

„Wenn Leipzig oder Harvard – dann Capri“. Ernst Bloch in Leipzig
Von Gerd Irrlitz

Denklandschaften. Erster Wegweiser zu Korrespondenz und Werkzusammenhang von Karola und Ernst Bloch mit Carlfriedrich Claus
Von Thilo Götze Regenbogen

Bibliographie Karola Bloch, Teil 8
Zusammengestellt von Welf Schröter

Bibliographische Mitteilungen aus dem Ernst-Bloch-Archiv Ludwigs¬hafen (Teil 20)
Zusammengestellt von Karlheinz Weigand

 


Vorwort

Im begonnenen 21. Jahrhundert, in einer Situation neuer Herausforderungen, steht eine Re-Aktualisierung der Theorie gesellschaftlicher Praxis an. Der Diskussionsbeitrag von Horst Müller sieht sie auf der von Ludwig Feuerbach ausgehenden Linie, die über Karl Marx und Ernst Bloch zu Pierre Bourdieu führt. Der französische Soziologe geht, wie Bloch, von einem weit gefassten anthropologischen Konzept aus, in dem Theorie und Praxis einander bedingen. Bourdieus anlässlich der Entgegennahme des Ernst-Bloch-Preises formulierte Orientierung auf einen „theoretisch begründete[n] Utopismus“ markiert, so Müller, die aktuelle Notwendigkeit einer konkreten Praxisphilosophie.

Dass es allerdings um 1900 schon eine vergleichbare Umbruchsituation gab, zeigt der Aufsatz von Anna Wolkowicz. Die Literaturwissenschaftlerin vergleicht die Siderische Geburt von Erich Gutkind, dem Mitglied des Forte-Kreises, mit Blochs Geist der Utopie. Dabei interessieren sie die gedanklichen, sprachlichen und strukturellen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen dem theosophisch stilisierten Manifest der „Weltdurchbrechung“ und dem utopischen Diskurs Blochs.

Wie ein roter Faden durchzieht die Ästhetik Blochs Gesamtwerk. So behandelt Micaela Latini das Thema des Ornaments, das Bloch seit dem Frühwerk Geist der Utopie verfolgt. Es geht ihm um das Bedürfnis, die Fähigkeit zur Expression wiederzugewinnen, die in der technischen Kälte einer auf Funktionalität eingeschworenen Epoche verschwunden ist.

Bisher unerforscht ist Ernst Blochs Beziehung zu Friedrich Hölderlin. Günter Mieth hat dazu einige Thesen zusammengestellt, die weitere Studien anregen sollen. Die zentrale These ist, dass beider – des Dichters wie des Philosophen – geschichtsphilosophisches Denken auf ein in jedweder Hinsicht unentfremdetes menschliches Dasein gerichtet sei, auf „Heimat“.

Die Beziehungslinien, die Bloch mit Leipzig bzw. mit der DDR verbinden, werden in zwei Beiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. In seiner Rede anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Ernst und Karola Bloch in Leipzig“ im Ernst-Bloch-Zentrum zum Wirken von Ernst Bloch, den er an der Alma Mater Lipsiensis von 1952 bis 1956 erleben konnte, gibt Gerd Irrlitz einen anschaulichen Überblick über die geistesgeschichtliche Situation in der DDR der fünfziger Jahre, zugleich entfaltet er die Kerngedanken der Blochschen Philosophie und zeigt deren weiterwirkenden Elan.

Der DDR-Graphiker Carlfriedrich Claus, der in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden wäre, hat sich intensiv mit Ernst Blochs Denken auseinandergesetzt. Thilo Götze Regenbogen erläutert biografische und werktypische Aspekte sowie die Arbeit „Handreflexion“ von Claus, die sich im Bloch-Nachlass befindet.

Den gewohnten Abschluss bilden die Fortsetzung der Karola-Bloch-Bibliographie von Welf Schröter und die von Karlheinz Weigand erstellten Bibliographischen Mitteilungen aus dem Ernst-Bloch-Archiv.