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Bloch-Almanach 28/2009Bloch-Almanach 30/2011

Bloch-Almanach 29/2010

Frank Degler, Klaus Kufeld (Hg.)

Bloch-Almanach 29/2010
Periodikum des Ernst-Bloch-Archivs der Stadt Ludwigshafen am Rhein

Dem Gedenken Dr. Jan Robert Blochs gewidmet

Mit Beiträgen Ernst Bloch, Helmut Kohl, Hermann Glaser, Klaus Kufeld, Burghart Schmidt, Volker Hörner, Dietrich Wappler, Peter Ruf, Sebastian Görtz, Eleonore Hefner, Frank Degler, Detlef Horster, Friedhelm Zubke, Ludger Lütkehaus, Hauke Brunkhorst, Volker Gerhardt, Joachim Lucchesi, Welf Schröter u.a.m.

2010, 216 S., br., 29,00 €
ISBN 978-3-89376-139-5

 

Bloch-Almanach 29/2010
( Talheimer Verlag )

€ 29.00 (inkl. 7 % MwSt.)


Inhaltsverzeichnis

Vorwort
Von Frank Degler und Klaus Kufeld


40 JAHRE EHRENBÜRGERSCHAFT ERNST BLOCH

Protokoll der öffentlichen Stadtrats-Sitzung der Stadt Ludwigshafen am Rhein am 8. Juni 1970 Ehrenbürgerschaft für Professor Dr. Ernst Simon Bloch
Rede von Oberbürgermeister Dr. Ludwig (SPD)
Rede von Stadtrat Schork (SPD)
Rede von Stadtrat Böckmann (CDU) 
Rede von Stadtrat Tischbein (FDP) 
Rede von Stadtrat Dr. Kohl (CDU) 
Beschluss des Stadtrates
Urkunde der Ehrenbürgerschaft

Rede anlässlich der Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Ludwigshafen am Rhein am 12. Oktober 1970
Von Ernst Bloch


10 JAHRE ERNST-BLOCH-ZENTRUM IN DER WALZMÜHLE

 „In Arkadien würden wir nach Utopien schmachten …“ Spekulationen über das industrielle Gartenreich (2000)
Von Hermann Glaser

Heimat bei Bloch, Pathos der Ankunft (2010)
Von Klaus Kufeld

Ludwigshafen – Mannheim
Von Ernst Bloch


10 JAHRE AUSSTELLUNGEN IM ERNST-BLOCH-ZENTRUM
Bilder aus Ausstellungen im Ernst-Bloch-Zentrum 2000–2010

Ernst Bloch und Hans Mayer am 6. August 1963 in Tübingen. Zur Ausstellung von Stefan Moses „Stefan Moses erzählt Bloch“ (2000/2001)
Von Burghart Schmidt

Rousseau – L’inspiration du contrat social. Zur Ausstellung von Alfred Hrdlicka „Die Große Französische Revolution“ (2001/2002)
Von Volker Hörner

Büchersessel. Zur Ausstellung von Samuel J. Fleiner „Aus-ge-Buch-t und neu ent-bunden“ (2003)
Von Dietrich Wappler

 „Das Prinzip Hoffnung“. Zur Ausstellung von Luis Murschetz „Luis Murschetz: Retrospektive“ (2005)
Von Klaus Kufeld

Ratten, den aufrechten Gang übend. Zur Ausstellung von Günter Grass „Metamorphosen der Wirklichkeit. Grafiken und Skulpturen“ (2007)
Von Peter Ruf 

Die endlose Linie. Zur Ausstellung von Silvia Izi Docta spes – Phase III: „Alles ist ein Linienziehen“ (2009)
Von Sebastian Görtz

Die Tafel ist gedeckt. Zur Ausstellung der Arbeitsagenten Illig & Illig Docta spes – Phase III: „Kunstaktionen um das Prinzip Hoffnung“ (2009)
Von Eleonore Hefner

Naturschutzgebiet Silberpappel. Zur Ausstellung von Günther Wilhelm „Am großen Fluss. Zwischen Rheinauen und Metropolregion“ (2010)
Von Frank Degler


10 JAHRE VORTRÄGE IM ERNST-BLOCH-ZENTRUM

Bloch & Rorty – Zum Verhältnis von Ästhetik und Moral (2001)
Von Detlef Horster

 „Der Ton geht mit uns …“. Die Utopie der Musik (2002)
Von Friedhelm Zubke

Pessimismus und Praxis. Umrisse einer kritischen Philosophie des Elends (2002)
Von Ludger Lütkehaus

Die alten Quellen der westlichen Rechtstradition und die aktuelle Transformation demokratischer Solidarität (2005)
Von Hauke Brunkhorst

Partizipation. Das Prinzip der Politik (2006)
Von Volker Gerhardt

 „Nirgends sonst wird aber Musik hier Morgenrot“. Ernst Bloch und die Musik (2010)
Von Joachim Lucchesi


Bibliographie Karola Bloch, Teil 13
Zusammengestellt von Welf Schröter

Bibliographische Mitteilungen aus dem Ernst-Bloch-Archiv Ludwigshafen (Teil 25): 19. Nachtrag zur Sekundärliteratur-Bibliographie (Nicht-deutschsprachige Aufsätze)
Zusammengestellt von Frank Degler

Verzeichnis Autorinnen und Autoren



Vorwort

Der vorliegende Bloch-Almanach ist ein Jubiläumsband zu Ehren des Philosophen Ernst Bloch. Dafür gibt es reichlich Anlass. Am 8. Juli 2010 wäre der in Ludwigshafen am Rhein geborene Philosoph 125 Jahre alt geworden, am 12. Oktober 1970 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt verliehen und am 3. November 2010 wirkt das nach ihm benannte Ernst-Bloch-Zentrum bereits 10 Jahre in der ehemaligen Direktorenvilla der Walzmühle.

Ernst Blochs Ehrenbürgerschaft im Jahr 1970 kam in der Hochzeit seines Wirkens und seiner internationalen Wertschätzung. Der Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels war zu einer gehörten Stimme für die junge Generation dieser Zeit geworden. Sein philosophisches und essayistisches Werk, verlegt im Suhrkamp Verlag, erfreute sich höchster Achtung. Die Protokolle des Rats der Stadt Ludwigshafen sind Zeugnisse dieser Würdigung von Ernst Bloch über alle Parteigrenzen hinweg, wie nicht zuletzt die Rede des späteren Bundeskanzlers Helmut Kohl eindrücklich belegt.

Geradezu folgerichtig wurden nach seinem Tod von der Stadt Ludwigshafen bedeutende Grundlagen für eine nachhaltige Bloch-Forschung und -Rezeption geschaffen: Die Gründung des Ernst-Bloch-Archivs 1979, die Auslobung des Ernst-Bloch-Preises 1985, die Gründung der Ernst-Bloch-Gesellschaft 1986, die Gründung des Ernst-Bloch-Zentrums und der Bloch-Stiftung 1997 sind wichtige Stationen auf diesem Weg. Schließlich wurde das Ernst-Bloch-Zentrum im Jahr 2000 in der umgebauten ehemaligen Direktorenvilla der Walzmühle untergebracht, einem symbolischen Ort am Rhein im spannungsreichen Vis-à-Vis von Mannheim und Ludwigshafen. Der neue Tagungs-, Kultur- und Forschungsort avancierte schnell zu einer „späten Heimat“ für Bloch, wo alle Nachlässe untergebracht sind und wo die Weichen für eine wissenschaftliche Rezeption ebenso gestellt sind wie die zeitgemäße, freie Interpretation der in Blochs Werk angelegten utopischen Themen.

Kein Jubiläum jedoch ohne Inhalte im Bezug zum Heute! Vieles spricht dafür, dass der Hoffnungs- und Utopiebegriff Blochscher Provenienz neue Konjunktur hat und wieder häufiger im philosophischen Diskurs wie auch im Feuilleton vertreten ist. In Krisenzeiten und einschlägigen politischen Debatten, die zunehmend langfristig verantwortbare Sichten einfordern, betreten wir in Blochs Philosophie in der Tat auf fruchtbaren Boden. Dieser Jubiläums-Almanach dokumentiert vor diesem Hintergrund zweierlei.

Zum einen bringt er die frühe Würdigung Blochs durch die Stadt Ludwigshafen ins heutige Bewusstsein. Blochs Beziehung zur Vaterstadt, die nicht immer konfliktfrei verlief, erfuhr im Spätwerk eine Reinigung und Klärung in der Einsicht, dass die Spannung zwischen der Arbeiterstadt Ludwigshafen und der Residenzstadt Mannheim sein dialektisches Denken mitgeprägt habe. Diese Perspektive ist auch hilfreich im Zusammenwirken der Städte in der heutigen Metropolregion Rhein-Neckar.

Zum anderen werden ausgewählte Vorträge im „Forum Philosophie“ des Ernst-Bloch-Zentrums hier erstmals abgedruckt und in Verbindung mit kommentierten Bildern aus Ausstellungen mit Günter Grass, Alfred Hrdlicka, Luis Murschetz, Stefan Moses und anderen dokumentiert. Synoptisch gelesen wirken diese Bild- und Wortbeiträge wie ein Panorama des Veranstaltungsprofils des Ernst-Bloch-Zentrums, das sich den Zukunftsthemen unserer Zeit verschreibt.

Der Jubiläums-Bloch-Almanach bedeutet in der zeitgemäßen Lesart von Blochs Schriften eine bewusste Neuorientierung. Der Bloch-Almanach wird sich nach wie vor der Bloch-Rezeption verpflichtet sehen und sich auch weiterhin der profunden Werkexegese widmen. Dabei wird künftig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit akzentuierter auch auf zeitgenössische Fragestellungen der Utopie gelenkt. Rezeption und Dokumentation sollen sich verstärkt ergänzen und eine breitere Auseinandersetzung mit dem Themenspektrum der Utopie ermöglichen.