Warenkorb

VirtueMart
Ihr Warenkorb ist derzeit leer.










Start Gesamtverzeichnis sammlung kritisches wissen sammlung kritisches wissen - Band 59
Ausdrucken
sammlung kritisches wissen - Band 58sammlung kritisches wissen - Band 60

sammlung kritisches wissen - Band 59

Francesca Vidal (Hg.)
Unter Mitarbeit von Johan Siebers

Bloch-Jahrbuch 2009
Träume gegen Mauern – Dreams against Walls

Mit Beiträgen von Johano Strasser, Bahriye Kurter, Detlef Horster, Jan Robert Bloch, Johan Siebers, Peter Thompson, Wolf Schünemann, Reinhard Bütikofer, Monika Pritzel, Masao Sugiyama, Wolfgang Hofkirchner, Klaus Kufeld, Richard Albrecht, Marije Altorf, Aino Ringhaug, Naomi Segal, Maaike Engelen, Julie Kitchener, Helen L. Jones, Francesca Vidal

2009, 312 Seiten, br., 29,00 €
ISBN 978-3-89376-130-2

Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall wird in dieser Ausgabe des Bloch-Jahrbuches nach den öffentlichen Tagträumen gefragt, die sich von „Montagsdemonstrationen“ bis zum Mauerfall Luft verschafften. Welche Sehnsüchte verbargen sich hinter der Zivilcourage? Was ist heute aus ihnen geworden? Wie wirken sich die Ungleichzeitigkeiten in Lebens- und Arbeitsformen heute in Ost und West aus? Wie gehen Menschen damit um, welche Träume entwickeln sie heute?

sammlung kritisches wissen - Band 59
( Talheimer Verlag )

€ 29.00 (inkl. 7 % MwSt.)


Inhaltsverzeichnis

 

Francesca Vidal
Lassen Träume Mauern stürzen? Einleitung

Johano Strasser
Am Zaun. Eine Parabel

Bahriye Kurter
Ankommen. Mittendrin statt außen vor

Detlef Horster
Auf der Suche nach dem Glück

Jan Robert Bloch
Ein Advent in Mössingen. Felix und Artur Löwenstein

Johan Siebers
Categorial Intelligibility

Peter Thompson
Ostalgie, Heimat and the Dialectics of Home

Wolf Schünemann
Von einem zum anderen Traum von Europa. Gedanken zu einer radikalen Zeichenreform

Reinhard Bütikofer
Europa braucht ein neues, großes Ziel, sonst fällt es auseinander

Monika Pritzel
Träume gegen Mauern. Das Fortleben der kosmogenen Welt der „dreamtime“ bei Nachfahren von Ureinwohnern im heutigen Australien

Masao Sugiyama
Kulturelle Distanz und die Bedeutung des Gesichtes. Vorstellungen von Rasse und Nation in der Rezeption der Popkultur in Japan

Wolfgang Hofkirchner
Walls or Bridges? The Future of the Web

Klaus Kufeld
Über Porosität. Oder: Die Grenze als Raum

Richard Albrecht
„Zerstörte Sprache – Zerstörte Kultur“. Ernst Blochs Exil-Vortrag vor siebzig Jahren – Geschichtliches und Aktuelles

Marije Altorf
Thinking in between Walls. An Imaginary Visit to Descartes’ Room

Aino Rinhaug
Entirely against the Script. Reflections on the Utopian Figure in Ernst Bloch and Fernando Pessoa

Naomi Segal
Hands and Worlds. The Membrane of Desire in Sartre, Anzieu, Jane Campion and Peter Weir

Maaike Engelen; Julie Kitchener
Fantasy and Imagination in the Therapy Room. An exploratory Correspondence on Containment and Transformation

Helen L. Jones
„Im Unterwegssein sich heimisch fühlen“. Das Hotel als Handlungsort in der ostdeutschen Literatur der neunziger Jahre

Johan Siebers
Philosophy of Communication

Francesca Vidal
Mit philosophischer Haltung der Mauer trotzen. Zum Briefwechsel zwischen Ernst und Karola Bloch sowie Jürgen und Johanna Teller

 

Im Jahrbuch wird aus Blochscher Perspektive der Blick dorthin gelenkt, wo immer noch Mauern gegen die Freiheit bestehen oder neue errichtet wurden, seien es steinerne oder soziale. Vor allem aber wird die Frage gestellt: Wie können diese Mauern heute fallen?

Mauern im Denken – Mauern in der Gesellschaft – Mauern gegen Andersdenkende: Diese Vielfältigkeit des Mauerns und dessen Überwindung greift das Bloch-Jahrbuch 2009 auf. Dazu konnten renommierte Autorinnen und Autoren gewonnen werden wie Johano Strasser, Reinhard Bütikofer, Jan Robert Bloch, Detlef Horster, Wolfgang Hochkirchner u.a.

 

Aus dem Vorwort:

 

„Viele Publikationen erinnern gegenwärtig daran, dass Menschen immer Stütz-, Stau-, Wehr-, Grenz- oder Gefängnismauern bauten und bauen. Manche prominente Mauer hat ihre Funktion längst verloren, ist wie die Berliner Mauer zum Denkmal geworden, sei es nun der Hadrianswall oder die Chinesische Mauer. Andere Mauern sind immer noch Symbole ungelöster Konflikte. Auch die Mauern und Sperranlagen gegen palästinensische Terroristen sind als Schutz und Abwehr von Terror und Überfällen gedacht, verhindern aber auch friedliche Lösungsversuche des Konfliktes. Für Simone Bitton steht die Zerstörung der Landschaft durch die Errichtung dieser Mauern sinnbildlich für das Verhindern menschlicher Brücken. In Mexiko nehmen Künstler Brocken aus der Berliner Mauer und gestalten Mauersteine, die mit Hilfe des Goethe-Instituts an verschiedenen Orten der Welt aufgestellt werden, um zu mahnen, was die Mauer hin zur USA, die Migranten aufhalten will, für die Menschen in Mexiko bedeutet, wie hier die Mauer der Ungleichheit unüberwindbare soziale Grenzen schafft. Der vermeintliche Schutz, den Mauern geben sollen, versperrt Möglichkeiten, denn jede Gesellschaft braucht die Möglichkeit des Kommen und Gehens, was Ernst Bloch an der Bedeutung von Häfen zeigte. Nur so gelangt Fremdes und Neues hinein und hinaus, nur so lässt sich Kultur entwickeln gegen ein selbstbezügliches Abgeschlossensein, was nur zu Verkümmerung und Aggression führen kann. So wie der Mensch immer noch überall Mauern schafft, träumt er auch von deren Abschaffung. Vorliegendes Jahrbuch nimmt die Erinnerung an den Fall der Berliner Mauer vor zwanzig Jahren zum Anlass über Mauern und damit zugleich über ‚Träume gegen Mauern‘ nachzudenken. Es will in Form einer kleinen Enzyklopädie solche Träume sammeln, um damit eine Blochsche Form der Erinnerung an den Fall der Mauer zu liefern.“

 

„Zwanzig Jahre nach dem Sturz der ‚Berliner Mauer‘, die im Jargon der DDR-Obrigkeit den Osten vom Westen durch eine ‚befestigte Staatsgrenze‘ gar einen ‚antifaschistischen Schutzwall‘ unwiederbringlich trennen sollte, steht dieser ‚Mauerfall‘ symbolisch für die Möglichkeiten eines Neuanfangs. Mit Bloch aber kommt es darauf an, sich sowohl des Positiven eines solchen Bruchs als auch des Misslichen gewahr zu bleiben, um nicht in eine rückblickende Verklärung zu verfallen, sondern weiterhin an der Beseitigung von Denkschablonen zu arbeiten. Produktiver Umgang mit der Geschichte bedarf der Erinnerung, diese erst ermöglicht es, den Träumen auf Zukunft hin eine Richtung zu geben.“ (Francesca Vidal)